28.11.2018: Alptraumversion eines Hollywood-Musicals

Ein Beitrag von Katrin Doerksen

Meinungen
Suspiria - Bild
Suspiria - Bild

Nachdem wir uns mittlerweile alle eine Meinung über Luca Guadagninos Suspiria-Remake gebildet haben, haben wir heute die perfekte Gelegenheit uns noch einmal das Original von Dario Argento zu Gemüte führen.

Suspiria bedarf wohl kaum noch einer langen Vorstellung: Wir sind zurück im Jahr 1977. Es regnet und aus der Freiburger Tanzschule stürzt aufgeregt ein Mädchen heraus. Doch das ist nur der Anfang der merkwürdigen Ereignisse, mit denen sich Neuankömmling Susie (Jessica Harper) bald herumschlagen muss. Dario Argentos Hexenhorrorklassiker erinnert an die Alptraumversion opulenter Musical aus der Ära des Classical Hollywood: mit der ausladenden Treppe im Foyer der Tanzschule, den geschwungenen Absätzen der Tanzschuhe, Joan Bennetts fließenden Kleidern und überhaupt all den bunt beleuchteten Kulissen. Aber die Zeit dieses Ideals an inszenatorischer Perfektion ist 1977 längst abgelaufen. Dario Argento zum Beispiel enthält uns stets die entscheidende Wahrnehmungsebene vor: Weil sie nicht sehen kann, wohin die Lehrerinnen nach Feierabend verschwinden, muss ein Mädchen ihre Schritte zählen. 

Suspiria von Dario Argento mit Jessica Harper, Joan Bennett und Stefania Casini, 22:40 Uhr auf Arte

Weitere TV-Tipps für heute:
von Tony Scott 20:15 Uhr
Kabel eins
Der Hof zur Welt
von Pierre Salvadori
20:15 Uhr
Arte
Spy Game - Der finale Countdown
von Tony Scott
20:15 Uhr
ZDFneo
Wunder einer Winternacht
von Juha Wuolijoki
20:15 Uhr
Tele 5
von Sarah Polley 01:00 Uhr
BR

Meinungen