07.11.2018: An der Front

Ein Beitrag von Katrin Doerksen

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Westfront 1918 - Bild
Westfront 1918 - Bild

Georg Wilhelm Pabsts Westfront 1918 muss auf die Menschen in den 1930er Jahren gewirkt haben — nicht umsonst wurde der Film 1933 verboten.

Er zeige „eine ganz einseitige und deshalb unwahre Darstellung vom Krieg“ und gefährde das „lebenswichtige Interesse des Staates, den Wehrwillen des Volkes aufrecht zu erhalten und zu stärken“, hieß es im entsprechenden Verbotsantrag. G.W. Pabst versetzt uns in Westfront 1918 nach Frankreich. Vier Infanteristen — der Bayer (Fritz Kampers), der Student (Hans-Joachim Moebis), Karl (Gustav Diessl) und der Leutnant (Claus Clausen) — machen dem französischen Bauernmädchen Yvette (Jackie Monnier) den Hof bevor sie wieder an die Front müssen. Im Film werden wuchtige Grabenkampfszenen neben stille Beobachtungen des leidvollen Kriegsalltags gestellt. Dazu Pabst: „Realismus muss ein Trampolin sein, von dem aus man immer höher springt; in sich hat er keinen Wert. Es geht darum, die Realität zu überwinden. Realismus ist ein Mittel, kein Ziel.“ 

Westfront 1918 von Georg Wilhelm Pabst mit Gustav Diessl, Fritz Kampers und Hans-Joachim Moebis, 22:25 Uhr auf 3sat

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