06.05.2018: Filmischer Fotoroman

Ein Beitrag von Katrin Doerksen

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Am Rande des Rollfelds - Bild
Am Rande des Rollfelds - Bild

Wer heute Abend 12 Monkeys auf Arte schauen möchte, sollte danach unbedingt noch dran bleiben: es läuft nämlich der Kurzfilm, auf dem das Werk von Terry Gilliam überhaupt basiert.

In Chris Markers 1962er Am Rande des Rollfelds (oder wie er im Original heißt: La Jetée) wird ein Mann aus einer postapokalyptischen Zukunft in die Vergangenheit geschickt, in der es ihm weitaus besser gefällt als in seiner angestammten Heimatära. Damit macht er sich allerdings die Forscher, die ihn überhaupt erst auf die Zeitreise schickten, nicht gerade zum Freund. Klingt bekannt? Ach was! Mit Am Rande des Rollfelds schuf Marker inspiriert von Alfred Hitchcocks Vertigo — Aus dem Reich der Toten einen, wie er es nannte, filmischen Fotoroman: erzählt wird nämlich ausschließlich in Standbildern und mithilfe von Off-Stimmen. Allerdings übt sich Marker im Understatement. Er habe lediglich an einem freien Tag am Set von Der schöne Mai (läuft übrigens direkt im Anschluss) herum fotografiert. Hinterher sei ihm dann im Schneideraum erst die passende Geschichte eingefallen.

Am Rande des Rollfelds von Chris Marker mit Jean Négroni, Hélène Chatelain und Davos Hanich, 23:50 Uhr auf Arte

Weitere TV-Tipps für heute:
Der Novembermann
von Jobst Christian Oetzmann
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von Matthew Vaughn 20:15 Uhr
Pro 7
von Claude Pinoteau 20:15 Uhr
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von Johannes Naber 20:15 Uhr
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von Terry Gilliam 21:45 Uhr
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Der schöne Mai
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Into the Wild
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