22.04.2018: Robinsonade auf dem Mars
Ein Beitrag von Katrin Doerksen
Die einsame Insel ist der Mars und Robinson ist Matt Damon: In Ridley Scotts Der Marsianer — Rettet Mark Watney wird ebenjener NASA-Astronaut beim überstürzten Abbruch einer Mission als vermeintlich tödlich verwundet auf dem Roten Planeten zurückgelassen.
Aber Watney gelingt es nicht nur sich auf dem Mars leidlich häuslich einzurichten, er macht auch auf sich aufmerksam. Eine Rettungsmission der NASA soll ihn abholen kommen — in vier Jahren. Nach Moon, Interstellar und Gravity also wieder ein Science-Fiction-Drama mit existenziellem Anspruch. Auch hier ist die Abkehr vom üblichen Weltraumspektakel eine Stärke des Films. Der Marsianer — Rettet Mark Watney ist praxisorientiert: es geht über weite Strecken um Watneys Gehversuche auf dem feindlichen Planeten, seinen ausgeprägten Galgenhumor, aber auch seinen Optimismus, an dem er den Zuschauer über ein Video-Logbuch teilhaben lässt. Am Ende wirkt Scotts Film auf angenehme Weise Retro: es muss im Weltraum nicht nur Kraft der eigenen Hände gebastelt und angepflanzt werden. Es braucht auch die gute alte Völkerverständigung.
Der Marsianer — Rettet Mark Watney von Ridley Scott mit Matt Damon, Jessica Chastain und Kate Mara, 20:15 Uhr auf Pro7
von John Carney | 20:15 Uhr |
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