Das Kino denkt über sich selbst nach

Ein Beitrag von Katrin Doerksen

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Persona - Bild
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Wir befinden uns mitten im Ingmar-Bergman-Jahr — im Juli hätte der vielleicht beste Regisseur aller Zeiten seinen 100. Geburtstag gefeiert. Heute Abend läuft deswegen auf Arte eines seiner größten Meisterwerke: Persona.

Weil die Schauspielerin Elisabet Vogler (Liv Ullmann) mitten in einer Aufführung zu sprechen aufhört und sich fortan in Schweigen hüllt, begibt sie sich in Begleitung der Krankenschwester Alma (Bibi Andersson) auf einen Aufenthalt in einem einsamen Haus am Meer. Dort scheinen die Identitäten der einander ohnehin schon ähnlichen Frauen miteinander zu verschmelzen. Für Persona arbeitete Bergman mit sehr reduzierten Mitteln: die isolierte Umgebung, Montage, Licht und Schatten, die manchmal an einen Experimentalfilm erinnern. Schon in der Cahiers du cinéma war damals zu lesen, in Persona denke das Kino über sich selbst nach. Die ganze Zeit spiegelt er den unausweichlichen Moment der Selbstreflexion, wenn wir uns im Kino mit dem Gesehenen identifizieren und uns doch gleichzeitig auch davon distanzieren müssen.

 

Persona von Ingmar Bergman mit Liv Ullmann, Bibi Andersson und Margaretha Krook, 23:05 Uhr auf Arte

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