Terminus - The End Begins Here

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Sci-Fi mit Herz und Kopf

Wer genau hinsieht, merkt schon, dass Terminus ein australischer Film ist. Er soll zwar in den USA spielen, aber nur allzu oft bemerkt man Dinge, die es dort gar nicht gibt – Autos mit dem Lenkrad auf der falschen Seite zum Beispiel. Es mag sein, dass man die Geschichte damit internationaler machen wollte, notwendig wäre es nicht gewesen. Schon gar nicht, um die recht simple Botschaft des Films zu transportieren.
David Chamberlain (Jai Koutrae) hat sich nach dem Tod seiner Frau von seiner Tochter entfremdet – und kann ihr nun nicht mal mehr die Ausbildung finanzieren, da er seinen Job verliert. Doch eines Nachts wird er von einem seltsamen Objekt geblendet und erleidet einen Unfall. Dieses Objekt verändert ihn; ihm wächst zum Beispiel eine weitere Niere. Als David dies bewusst wird, will er einem Freund helfen. Doch es geht noch weiter: Das Objekt sendet ihm Visionen, die auf das Ende der Welt hindeuten. Nur durch den Bau einer Kapsel kann David die Person retten, die er liebt. Aber bleibt ihm dazu noch die Zeit?

Der australische Science-Fiction-Film ist fast nicht existent; Beispiele wie Arrowhead zeigen dann auch schnell, wieso dem so ist. Immerhin versucht Regisseur Marc Furmie, mit Terminus einen Kontrapunkt zu setzen. Hier geht es nicht um dumpfe Action, vielmehr will der Regisseur Stoff zum Nachdenken bieten, indem er ein Szenario ersinnt, in welchem der Dritte und letzte Weltkrieg vor der Tür steht. Die Anti-Kriegs-Botschaft ist stark, da man sich auf das Intime konzentriert. Im Herzen der Geschichte geht es um einen Vater, der eine bessere Beziehung zu seiner Tochter aufbauen will. Das ist der emotionale Kern, um den herum der SF-Aspekt immer stärker wird.

Das Skript ist gut, aber nicht überragend. Es schwächelt bisweilen in der Struktur, tritt Wasser, mäandert, braucht, bis es auf den Punkt kommt. Man hätte mehr daraus machen können, aber Furmies Inszenierung holt viel heraus. Er kann auf überzeugende Schauspieler zurückgreifen – zumindest in den Hauptrollen. Die Nebenfiguren können nicht glänzen, da sie als Stereotypen angelegt sind. Die Kamera beschwört ein klassisches Gefühl herauf, sie ist – wie die Story auch – eine Verbeugung vor den Genre-Filmen der 1970er Jahre: Science Fiction, die in erster Linie als Drama funktioniert, aber faszinierende Ansätze und Ideen besitzt, gepaart mit wenigen, aber herausragenden Effekten.

Terminus ist ein grimmiger Film, ein Blick auf die Welt, wie sie sein könnte, wenn ein paar Weichen falsch gestellt werden. Mit seiner apokalyptischen Verve erweist sich Furmies Werk als recht mutig, wohl wissend, dass es nicht jedem gefallen wird. Denn Terminus ist auch ein langsam erzählter Film, keine Krach-Bumm-Science-Fiction, sondern ein Stoff, der intelligente Fragen aufwirft.

Terminus - The End Begins Here

Wer genau hinsieht, merkt schon, dass „Terminus“ ein australischer Film ist. Er soll zwar in den USA spielen, aber nur allzu oft bemerkt man Dinge, die es dort gar nicht gibt – Autos mit dem Lenkrad auf der falschen Seite zum Beispiel. Es mag sein, dass man die Geschichte damit internationaler machen wollte, notwendig wäre es nicht gewesen. Schon gar nicht, um die recht simple Botschaft des Films zu transportieren.
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