Aftermath (2012)

Eine Filmkritik von Peter Osteried

This ist the End, my Friend

Man kann sich das Ganze so ein wenig wie The Day After vorstellen – aber mit reichlich Action. Das ist im Grunde die Ausgangssituation von Aftermath, der nach dem Dritten Weltkrieg einsetzt. Wer ihn ausgelöst hat, wie er abgelaufen hat, was genau passiert ist, weiß keiner so genau. Der Zuschauer auch nicht, der fragt sich nämlich noch, was das Gasmasken-Cover eigentlich soll. Mit dem Film hat es nämlich nichts zu tun.
In dem geht es um einen Doktor, der mit anderen Überlebenden Unterschlupf in einem Haus sucht. Anfangs sind noch genügend Vorräte da, aber die Tage vergehen, die Rationen neigen sich dem Ende zu und die Erkenntnis obsiegt, dass sie im Grunde ohnehin irrelevant sind. Denn der Strahlung, die der nukleare Holocaust bringt, kann niemand entkommen. Da ist es fast schon egal, dass man sich gegenüber Marodeuren seiner Haut erwehren muss.

Was anfangs vielleicht den Eindruck erwecken soll, eine Art Zombie-Film zu sein, geht dann doch sehr schnell in eine andere Richtung. In erster Linie interessiert sich der Film für die aufkommenden Spannungen der sich im Keller des Hauses befindlichen Gruppe. Die treten immer stärker zu Tage, die Erkenntnis des langsamen Strahlentods ist jedoch das, was Aftermath wirklich definiert. Es gibt ein paar Action-Momente, aber abgesehen vom Finale bewegt man sich nur zögerlich in diese Richtung.

Stattdessen wird auf ein düsteres Ambiente gesetzt, akzentuiert durch Figuren, die sich der Depression ihrer Situation immer mehr hingeben. Es ist ein dichtes Charakterstück, das Regisseur Peter Engert hier präsentiert. Er kitzelt sogar aus dem zumeist farblos agierenden Edward Furlong eine passable Leistung heraus.

Was man sich hätte sparen können, ist die Gefahr von außen, die namen- und fast schon gesichtslosen Angreifer, die noch stärkere Strahlungsschäden davongetragen haben. Sie sind eine Konzession an das Genre, aber auch an den Markt. Mit Action und einem gewissen Horror-Flair lässt sich ein Film wie Aftermath natürlich besser verkaufen. Notwendig hätte er es aber nicht gehabt, ist die Geschichte vom langsamen Sterben und dem geistigen und körperlichen Verfall der Protagonisten doch stark genug, um das Interesse des Zuschauers zu halten und Schwächen in den Hintergrund treten zu lassen.

Dass der Film zudem auf ein Ende zusteuert, an dem nichts happy ist, ist das Tüpfelchen auf dem I. Ein kleiner, packender Weltuntergangsfilm, der das Ende der Menschheit am Mikrokosmos einer kleinen Gruppe (kurzfristig) Überlebender illustriert.

Aftermath (2012)

Man kann sich das Ganze so ein wenig wie „The Day After“ vorstellen – aber mit reichlich Action. Das ist im Grunde die Ausgangssituation von „Aftermath“, der nach dem Dritten Weltkrieg einsetzt. Wer ihn ausgelöst hat, wie er abgelaufen ist, was genau passiert ist, weiß keiner so genau.
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