The Demolisher (Blu-ray)

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Ein Arthaus-Punisher?

Das Outfit des Killers aus Rampage, die Attitüde des Punishers, die Kompromisslosigkeit des Exterminators – man sieht schon, bei The Demolisher wird alles in einen Topf geworfen, kräftig umgerührt und als B-Film dem interessierten Publikum gereicht. Das Ergebnis ist jedoch zwiespältig – und keineswegs die psychologische Studie, als die die Filmemacher ihr Werk verstanden wissen wollen. Zumindest behaupten sie das. In erster Linie wollten sie wohl einen Vigilanten-Film abdrehen.
Bruce ist ein ganz normaler Mann, der sich fürsorglich um seine Frau kümmert, die als Polizistin bei der Dienstausübung verletzt wurde und nun behindert ist. Immer mehr nagt an Bruce der Wunsch nach Gerechtigkeit. Seine geistige Gesundheit leidet immer mehr darunter; die Gier nach Vergeltung sowie paranoide Gefühle quälen ihn. Schließlich begibt er sich auf einen dunklen Pfad, der dazu führt, dass er seine Wut bündelt und auf eine Frau, die junge Maria, richtet.

So ganz weiß man nicht, was das Ganze eigentlich soll. Als Gewaltorgie funktioniert The Demolisher, speziell beim recht feisten Ende, aber bis dahin ergeht sich der Regisseur in Einstellungen, die den Verdacht nahelegen, er sei der Meinung gewesen, einen Arthaus-Film zu inszenieren. Man kann schon erkennen, dass die Absicht war, einen realistischen Film zu produzieren, der die rohe Gewalt authentisch einordnet, aber die Umsetzung wird der Ambition nicht gerecht.

Einstellungen in Zeitlupe reichen dafür nicht, Schauspieler, die die ernsthafteren Momente nicht überzeugend herüberbringen können, auch nicht, und zudem hapert es am Skript, das sich in Dialogen ergeht, die kein Mensch jemals sagen würde. Aber das passt, handeln die meisten Figuren doch auch derart, wie kein normaler Mensch es jemals tun würde. Das fällt insbesondere bei der extrem in die Länge gezogenen Verfolgung der jungen Frau auf. Die läuft nämlich nie auf Leute, die Polizei oder irgendwelche Autos zu, sondern immer nur heillos weg.

In Ansätzen wäre The Demolisher interessant, abgesehen von der guten Kameraarbeit wird er von seinen Defiziten jedoch heruntergezogen. Was bleibt, ist ein Streifen, der im Grunde auf den ernsthaften Ansatz hätte verzichten und sich stattdessen ins übertriebene Grindhouse-Kino a la Hobo with a Shotgun hätte flüchten müssen.

The Demolisher (Blu-ray)

Das Outfit des Killers aus „Rampage“, die Attitüde des Punishers, die Kompromisslosigkeit des Exterminators – man sieht schon, bei „The Demolisher“ wird alles in einen Topf geworfen, kräftig umgerührt und als B-Film dem interessierten Publikum gereicht.
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