Spooks - Verräter in den eigenen Reihen

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Der Film zur Serie

Als die britische Serie Spooks im Jahr 2002 debütierte, da konnte man sie als Antwort auf das amerikanische Erfolgsformat 24 sehen. Der Unterschied lag aber auf der Hand. Bei Spooks setzte man weniger auf die halsbrecherische Action, die Jack Bauer immer wieder unternehmen musste. Dafür versuchte man, das Terror-Thema realistischer anzugehen.
Bis zum Jahr 2011 wurde die Serie fortgesetzt, von einigen Figuren musste man sich im Laufe der Zeit verabschieden; eine Konstante gab es jedoch: Peter Firth als MI5-Leiter Harry Pearce. Der Terrorist Adem Qasim wird vom MI5 transportiert, kann aber fliehen. Dafür macht man den zuständigen MI5-Leiter Harry Pearce verantwortlich. Pearce ist zum Rücktritt gezwungen, verschwindet dann aber über Nacht. Er will Qasim auf eigene Faust ausschalten. Dafür benötigt er die Hilfe von Agent Will Holloway, der einst für den MI5 tätig war und nun rekrutiert wird, um Harry zu finden und einen Terroranschlag mitten in London zu verhindern.

Vier Jahre nach dem Ende der Fernsehserie präsentierte man mit Spooks – Verräter in den eigenen Reihen eine Kinofortsetzung der Serie, die allerdings einen anderen Schwerpunkt setzt. Hier wird die Action betont, die noch dazu nicht nur in England angesiedelt ist: So gibt es etwa eine Schlüsselszene in Berlin.

Das wird die Fans der Vorlage aber wohl weniger stören als der Umstand, dass hier kaum noch Figuren der Serie vorhanden sind. Dass Firth eine Hauptrolle spielt, ist ein Lichtblick. Was die übrige Besetzung betrifft, so merkt man schon, dass eine Anbiederung ans neue Publikum stattfindet, das mit Spooks bislang nicht in Berührung gekommen ist. Denn Kit Harrington dürfte vor allem angeheuert worden sein, weil er mit Game of Thrones weltweit bekannt geworden ist.

Immerhin versucht man nicht, seine Figur inmitten der Serie zu platzieren. Denn erst nach der letzten Folge passiert es, dass Harry den jungen Mann suspendieren muss. Allerdings muss man natürlich anmerken, dass er eigentlich schon vorher in der Serie hätte auftauchen können und müssen, was sich nun nur dadurch erklären lässt, dass man in Spooks eben immer nur einen Ausschnitt des MI5-Treibens sah und Harry auch mit anderen Agenten arbeitete.

Von Vorteil für den Film ist, dass man die Serie nicht kennen muss. Alles ist selbsterklärend, sowohl die Figuren und ihre Beweggründe als auch die Geschichte selbst.

Der Reiz des Films liegt auch darin, dass er sich einer simplen Schwarzweiß-Zeichnung widersetzt. Es ist eine Welt des Grau, in der die Schurken sich für Helden halten — und umgekehrt.

Das gelingt, ohne dass Spooks – Verräter in den eigenen Reihen Sympathie für Schurken wecken würde, aber er versteht es zumindest, ihnen eine menschliche Dimension zu verleihen. Als Zuschauer kann man nachvollziehen, was sie antreibt. Und man versteht auch, mit welchen Einsätzen die Geheimen spielen. Am Ende kommt es mitunter auf simple Mathematik an: Bei welchem Szenario sterben weniger Menschen?

Spooks - Verräter in den eigenen Reihen

Als die britische Serie „Spooks“ im Jahr 2002 debütierte, da konnte man sie als Antwort auf das amerikanische Erfolgsformat „24“ sehen. Der Unterschied lag aber auf der Hand: Bei „Spooks“ setzte man weniger auf die halsbrecherische Action, die Jack Bauer immer wieder unternehmen musste. Dafür versuchte man, das Terror-Thema realistischer anzugehen.
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