Denn meine Liebe ist unsterblich – Mohabbatein (Blu-ray)

Eine Filmkritik von Marie Anderson

Sanfte Revolution in Sachen Lebensfreude

An der Universität Gurukul sorgt der traditionsbewusste Direktor Narayan Shankar (Amitabh Bachchan) mit strengem Regiment für die strikte Einhaltung der rigorosen Regeln, was er bei seiner Einführungsrede vor dem neuen Semester auch nur allzu deutlich formuliert. Mit von der Partie auf dem feudalen Schloss als elitäre Lehrstätte für die Besten im Lande sind die Studenten Vikram (Uday Chopra), Sameer (Jugal Hansraj) und Karan (Jimmy Shergill), die sich bereits am Bahnhof begegnen und künftig ein karg eingerichtetes Zimmer sowie eine loyale Freundschaft teilen werden, während Gurukul rebellischen Zeiten entgegengeht.
Denn meine Liebe ist unsterblich – Mohabbatein aus dem Jahre 2000 unter der Regie und nach dem Drehbuch Aditya Chopras befasst sich in epischer Breite und von üppigen, gesanglich unterstützten Tanzeinlagen begleitet mit der allmählichen Aufweichung der lebensfeindlichen Strukturen einer Eliteeinrichtung für ausschließlich männliche Mitglieder, die seit 25 Jahren unverändert fortbestehen. Kopf und Herz dieser so sanften wie gezielten Revolution ist der neue Musikdozent Raj Aryan Malhotra (Shah Rukh Khan), der sozusagen in geheimer Mission auf heilsame Weise eine alte Rechnung mit dem Direktor begleichen will, der ihn einst aufgrund seiner Liebe zu dessen verstorbener Tochter kaltblütig hat hinauswerfen lassen, ohne je mit ihm gesprochen zu haben. Raj, der den Freitod seiner Liebsten nach seinem Fortgang verkraften musste, hat sein Dasein vollkommen darauf konzentriert, eines Tages nach Gurukul zurückzukehren und dort für humanere Umstände zu kämpfen, wozu das Recht der Studenten, nebenbei einen Job auszuüben, ebenso zählt wie das Verfolgen außeruniversitärer Interessen sowie vor allem der nähere Umgang mit dem weiblichen Geschlecht. Nun ist es so weit, und während Raj seine Studenten mit seinen romantischen Vorstellungen von Liebe begeistert, unternehmen Vikram, Sameer und Karan erste praktische Anwendungen dieser unkonventionellen Lektionen, denn gleich zu Beginn haben alle drei sich rasch ihre Herzensdame auserwählt, wobei es aber mit der Gegenliebe noch hapert …

Im Verlauf der Geschichte um das zunächst verborgene Duell zwischen Raj und Direktor Shankar, bei dem es erst so richtig losgeht, als Raj seinem Widersacher seine wahre Identität eröffnet, wimmelt es auch im Ort von Männern auf Freiersfüßen, die so einiges anstellen, um ihre jeweilige Angebetete für sich zu gewinnen, so dass das Motiv der Werbung auf humorvolle wie sentimentale Weise den Film beherrscht. Die andere Ebene des Kampfes zwischen traditionellen und modernen moralischen Werten, die überwiegend auf Raj und Shankar fokussiert ist, ragt jedoch auch über den universitären Rahmen hinaus, indem beispielsweise die junge Witwe Kiran (Preeti Jhangiani) aus dem isolierenden Stand der gebundenen Frau befreit wird, so dass ein vielschichtiges Kaleidoskop an Aufbrüchen in Richtung Lebensfreude entsteht.

Es wäre nicht Aditya Chopra, Sohn des einflussreichen indischen Regisseurs und Produzenten Yash Chopra (1932-2012), wenn Denn meine Liebe ist unsterblich – Mohabbatein, der hierzulande auch unter dem Titel Liebesbeziehungen bekannt ist, in all seinen unterhaltsamen Aspekten nicht auch mit einigen emotionalen Explosionen und wortreichen Sentimentalitäten im Sinne der hehren Werte wie aufrichtige Liebe, warme Weisheit und tiefe Religiosität durchwebt wäre. Bis hin zum versöhnlichen, idyllischen Finale wird hier eine Fülle an Wendungen und Wirrungen präsentiert, die gut geeignet sind, beinahe einer klassischen Tragödie gleich einen mitreißenden wie kathartischen Effekt auf das geneigte Publikum auszuüben. Das inhärente Plädoyer, auch elitären Studenten die angenehmen und alltagspraktischen Ausprägungen altersgemäßer Aktivitäten angedeihen zu lassen und sie zu ermuntern, auch ihren Gefühlen und ihrer eigenen Glücksgestaltung zu folgen, präsentiert sich bei allem Bollywood-Pathos ungemein sympathisch.

Denn meine Liebe ist unsterblich – Mohabbatein (Blu-ray)

An der Universität Gurukul sorgt der traditionsbewusste Direktor Narayan Shankar (Amitabh Bachchan) mit strengem Regiment für die strikte Einhaltung der rigorosen Regeln, was er bei seiner Einführungsrede vor dem neuen Semester auch nur allzu deutlich formuliert. Mit von der Partie auf dem feudalen Schloss als elitäre Lehrstätte für die Besten im Lande sind die Studenten Vikram (Uday Chopra), Sameer (Jugal Hansraj) und Karan (Jimmy Shergill), die sich bereits am Bahnhof begegnen und künftig ein karg eingerichtetes Zimmer sowie eine loyale Freundschaft teilen werden, während Gurukul rebellischen Zeiten entgegengeht.
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