Montana - Rache hat einen neuen Namen (Blu-ray)

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Dimitri – Der Killer

Man mag es kaum glauben, aber Lars Mikkelsen macht auch in Action eine ziemlich gute Figur. In einer Sauna-Szene, die ein wenig an Tödliche Versprechen erinnert, schlägt er sich recht gut. An ihm liegt es nicht, dass der Film über Durchschnitt nicht hinauskommt. Dass die eine Szene an einen anderen Film erinnert, ist symptomatisch und das eigentliche Problem dieses modernen Verschnitts von Leon – Der Profi.
Dimitri jagt seit Jahren einen Mann, der im Balkankrieg den Tod seiner Familie verschuldet hat. Sein Weg führt ihn nach London, wo Lazarus sich ein kleines Imperium des organisierten Verbrechens aufgebaut hat. Für ihn arbeitet auch der Junge Montana, der überfallen und von Dimitri gerettet wird. Dimitri nimmt sich des Jungen an, der ihm schon bald nacheifert und sein Schüler werden will. Der Junge wird von Dimitri ausgebildet. Gemeinsam sind sie dann hinter Lazarus her.

Sicher, die Umstände sind anders, und der Lehrling ist kein Mädchen, sondern ein Junge, aber unterm Strich ist Montana – Rache hat einen neuen Namen nichts, was sich nennenswert vom großen Vorbild abhebt. Im Gegenteil, er erreicht dessen Klasse nie, weil die Figuren dafür zu schablonenhaft gestaltet sind. Das gilt für den Schurken, das gilt auch für Montana, und in geringerem Maße sogar für Mikkelsens Figur. Der müht sich redlich, der Figur ein paar definierende Charakterzüge abzuringen, zu oft wird sie aber auf eine einfache Formel herunter gebrochen: Familie tot, Rachewille da.

Das ist gefällig inszeniert, auch wenn Newcomer Mo Ali keinerlei originäre Ideen besitzt. Er inszeniert nach Schema F, streng nach Checkliste, was für einen routinierten B-Film reicht, für mehr aber auch nicht. Das ist insbesondere deswegen schade, weil Mikkelsen ein Schauspieler ist, mit dem sich weit mehr machen ließe. Wozu einen Mann engagieren, der subtilen und differenzierten Spiels mächtig ist, dann aber an einer Rolle zu knabbern hat, die dies kaum begünstigt?

Actionreich ist das Ganze durchaus, nett anzusehen auch, nur etwas Besonderes sollte man nicht erwarten. Montana – Rache hat einen neuen Namen ist nichts anderes als die x-te Version eines ausgelutschten Rache-Plots. Kann man gucken, wenn man einen halbwegs niveauvollen Action-Fix benötigt, kann man aber auch sein lassen.

Montana - Rache hat einen neuen Namen (Blu-ray)

Man mag es kaum glauben, aber Lars Mikkelsen macht auch in Action eine ziemlich gute Figur. In einer Sauna-Szene, die ein wenig an „Tödliche Versprechen“ erinnert, schlägt er sich recht gut. An ihm liegt es nicht, dass der Film über Durchschnitt nicht hinauskommt. Dass die eine Szene an einen anderen Film erinnert, ist symptomatisch und das eigentliche Problem dieses modernen Verschnitts von „Leon – Der Profi“.
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