The Last Days on Mars (Blu-ray)

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Die Suche nach außerirdischem Leben endet jetzt

Der Mars-Rover „Opportunity“ hat just dieser Tage einen Langstreckenrekord aufgestellt. 40 Kilometer hat er sich auf der Oberfläche des Mars fortbewegt. In dem britischen Film The Last Days on Mars ist man schon weiter. Hier ist bereits eine bemannte Mission auf dem Mars. Seit sechs Monaten forschen sie, nun steht die Ablösung und die Rückreise zur Erde an, aber der letzte Tag – und tatsächlich spielt der Film nicht an den letzten Tagen, sondern am letzten – hat es in sich.
19 Stunden sind es noch, bis die Astronauten der Mars-Mission abgelöst werden. Marko hat etwas entdeckt: einen Mikroorganismus. Darum fährt er noch einmal mit einem Rover hinaus, um weitere Proben zu nehmen. Doch dann gibt unter ihm der Boden nach und er bricht ein. Missionsleiter Brunel organisiert die Rettung, doch dafür ist es längst zu spät. Als sie an dem Krater ankommen, gibt es von Marko keine Spur mehr. Was sie dann entdecken, ist schrecklicher als alles, was sie sich hätten vorstellen können.

Sieben Millionen Pfund sind für einen Science-Fiction-Film nicht viel Geld, The Last Days on Mars sieht aber deutlich teurer aus. Die Wüsten von Jordanien sind das ideale Double für die Mars-Landschaft und die Effekte sind auf hohem Niveau. Debütant Ruairi Robinson, einst für seinen Kurzfilm Fifty Percent Grey oscarnominiert, hat mit seiner SF-Geschichte nicht nur ein recht namhaftes Ensemble angelockt, das von der Aussicht gelockt wurde, in einem SF-Film mitzuspielen, sondern hat seine Geschichte auch gut im Griff – auch wenn eine Art Genre-Wechsel nach dem ersten Drittel stattfindet.

Bis dahin gestaltet sich der Film eher als harte Science Fiction mit dem Augenmerk auf den erkundungstechnischen Aspekt der Raumfahrt und der Planetenmissionen, danach wird ein Hebel umgelegt und an der Spannungs- und Actionkurve geschraubt. Vielleicht wäre es reizvoller gewesen, die anfängliche Linie beizubehalten, gestaltet sich der Film im weiteren Verlauf doch innerhalb bekannter Parameter, aber zugutehalten muss man ihm, dass er nicht versucht, dem Zuschauer jede Information fein säuberlich mit dem Löffel einzuflößen. Die Aufmerksamkeit ist gefordert, Zusammenhänge kann und muss man selbst herstellen.

Narrativ wäre mehr drin gewesen, auch und gerade, weil die Protagonisten nicht immer nachvollziehbar handeln, aber dem steht eine phantastische Landschaft gegenüber, gepaart mit ansehnlicher Effekttechnik und ein gutes, dem Film Seriosität und Ernsthaftigkeit verleihendes Ensemble.

Der eine oder andere mag Skrupel haben, den Film in den Player zu schieben. Immerhin ist die Mars-Ausbeute im Lauf der Jahre nicht gerade die Beste gewesen (Ghosts of Mars, Red Planet und Mission to Mars waren allesamt enttäuschend), dieser Film ist ihnen aber zumindest in einer Hinsicht überlegen: Die Mars-Landschaft sieht aus, wie sie aussehen muss. Anders als die genannten Filme hatte The Last Days on Mars den Vorteil, dass Dank des Rovers „Opportunity“ weitläufig bekannt ist, wie der rote Gigant aussieht. Aber nicht nur das, so wenig originell diese britische Produktion auch sein mag, schön anzusehen ist sie auf jeden Fall.

The Last Days on Mars (Blu-ray)

Der Mars-Rover „Opportunity“ hat just dieser Tage einen Langstreckenrekord aufgestellt. 40 Kilometer hat er sich auf der Oberfläche des Mars fortbewegt. In dem britischen Film „The Last Days on Mars“ ist man schon weiter. Hier ist bereits eine bemannte Mission auf dem Mars. Seit sechs Monaten forschen sie, nun steht die Ablösung und die Rückreise zur Erde an, aber der letzte Tag – und tatsächlich spielt der Film nicht an den letzten Tagen, sondern am letzten – hat es in sich.
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