Charlie Chan - Die blutige Spur

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Mehr Komödie als Krimi

Als vierten Titel der hauseigenen Charlie Chan-Reihe präsentiert Chandler-Film einen Titel, den es bislang nie in deutscher Version gegeben hat: Die blutige Spur, der 1945 als The Scarlet Clue sein US-Debüt gefeiert hat. Die Synchronisation ist etwas günstiger geraten, speziell der Sprachduktus von Charlie Chan ist im Deutschen irritierend, aber im Großen und Ganzen wurde Arbeit geleistet, die man als okay bezeichnen kann.
Charlie Chan (Sidney Toler) erhält vom FBI den Auftrag, einen Spionagering hochgehen zu lassen. Es geht um Pläne zu einer geheimen Radarstation, die die Spione in ihre Hände bringen wollen. Ein Agent wird ermordet und Chan übernimmt die Ermittlung, unterstützt von Sohn Nr. 3 und dem Chauffeur Birmingham Brown.

Letzterer wird von Mantan Moreland gespielt, der in den 1930er und 1940er Jahren eine beachtliche Karriere hatte, indem er das Stereotyp des ängstlichen, aber auch nervigen Farbigen zum Besten gab. Mit Beginn der Bürgerrechtsbewegung änderte sich das Bewusstsein des Publikums und was wenige Jahre zuvor noch als lustig angesehen wurde, war plötzlich nicht mehr hinnehmbar. Das führte für Moreland in ein Karrieretief. Dabei trifft ihn die wenigste Schuld. Er hat als Schauspieler gespielt, was ihm möglich war. Die Rollen für farbige Darsteller waren in jener Zeit rar gesät und bei Monogram, wo er häufig tätig war, schätzte man ihn immerhin so sehr, dass er weit vorne in den Stabsangaben geführt wurde. Bei Die blutige Spur ist es natürlich schon so, dass man aus moderner Sicht die Art, wie Birmingham Brown dargestellt wird, nur noch schwer ertragen kann. Das ist gerade eine Schwäche der Chan-Filme, in denen Birmingham, der immerhin in 15 Filmen auftaucht, involviert ist.

Immerhin ist Moreland ein guter, sympathischer Mime, und wenn man seiner Figur eines zugutehalten will, dann, dass sich mit ihm die Chan-Reihe änderte und ein gewisses Maß an Albernheit einzog. Das mag nicht jedermanns Geschmack treffen, ist aber auf jeden Fall eine Neuerung. Die blutige Spur ist weniger Crime-Mystery als Crime-Comedy, und das nicht nur wegen Moreland, sondern auch wegen Chans Sprüchen, besonders aber auch seiner Interaktion mit dem Sohn. Die Geschichte ist nichts Besonderes, die Auflösung aber wie üblich überraschend, denn wie bei den meisten Charlie Chan-Filmen ist es auch hier praktisch unmöglich zu erraten, wer der Mörder ist.

Charlie Chan - Die blutige Spur

Als vierten Titel der hauseigenen „Charlie Chan“-Reihe präsentiert Chandler-Film einen Titel, den es bislang nie in deutscher Version gegeben hat: „Die blutige Spur“, der 1945 als „The Scarlet Clue“ sein US-Debüt gefeiert hat. Die Synchronisation ist etwas günstiger geraten, speziell der Sprachduktus von Charlie Chan ist im Deutschen irritierend, aber im Großen und Ganzen wurde Arbeit geleistet, die man als okay bezeichnen kann.
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