Hellbenders – Zum Teufel mit der Hölle (3D Blu-ray inkl. 2D Fassung)

Eine Filmkritik von Martin Beck

Höllische Priester

Von Braindead bis Nacho Libre, von Dogma bis Father Ted – Priester mit Macke haben schon lange Konjunktur, vor allem in Kombination mit der Unterwanderung der 10 Gebote. Mal abgesehen von den zahlreichen realen Fällen priesterlicher Entgleisungen, ist die klerikalen Ämtern innewohnende Fallhöhe ein gefundenes dramatisches Fressen, das durch die Diskrepanz zwischen Schein und Sein auch humoristisches Potential entfalten kann. Eine Truppe saufender und fickender Priester, deren Taten sogar von ganz Oben abgesegnet sind – pure Empörung im Bible Belt, amüsiert aufgerichtete Mundwinkel und Augenbrauen sonstwo.
Zumindest wenn Hellbenders – Zum Teufel mit der Hölle losgeht, und zumindest wenn klar wird, dass die hier auftretenden Rüpelpriester eigentlich Exorzisten sind, die die ganz hartnäckigen Dämonen in ihre Körper locken und damit ab in die Hölle schicken. Diese Typen sind die Outlaws der Kirche, die ganz harten Cleaner, wenn die regulären Teufelsaustreiber am Boden liegen. Eine von Clancy Brown angeführte Ghostbusters-Truppe, ausgerüstet mit Schnaps, aktiver Libido und einem unbändigen Arsenal derber Sprüche.

Fast könnte man meinen, Regisseur J.T. Petty (The Burrowers) schwebte eine Dokumentation über die katholische Kirche vor, doch tatsächlich entfaltet sich hier eine straighte Horrorkomödie, deren Abschlusszeugnis die Überschrift „hat sich redlich bemüht“ trägt. Die Grundidee hat auf jeden Fall Charme und die Schauspieler lachten wahrscheinlich noch hinter der Kamera weiter, doch dieses prollige Durchwaten endloser „fuck/shit/motherfucker“-Untiefen geht ziemlich schnell auf den Geist. Der Humor von Hellbenders gleicht dem einer besonders verzweifelten South Park-Folge, frei nach dem Motto: einfach mal abhaken, was empören könnte.

Und zwar auf einem tiefergelegten Rülps-Niveau, das klar dümmer ist als es sein müsste und darüber schnell an Reiz verliert. Hellbenders ist einer von den Filmen, bei denen man nach 10 Minuten weiß, dass keine weiteren Überraschungen mehr zu erwarten sind. Gore, Action, Sprüche – alles da, aber halt nicht von oben herab, also mit einem durchdachten Hintergrund, der ganz gezielt die Proll-Karte zückt, sondern quasi auf einer Ebene mit dem Gezeigten. J.T. Petty ist hoffentlich ein richtig netter Bursche, aber hier kommt es einfach so rüber, als würde er am Wochenende auf Filmbörsen abhängen und mit seinen übergewichtigen Kumpels über die legendäre Langfassung von Tanz der Teufel schwadronieren.

Hellbenders fehlt es an originellen Momenten, die das anvisierte Genre irgendwie erfrischen. Diese derbe Tour ist ganz sicher nicht der richtige Ansatz dafür, und wenn dann am Ende auch noch GEFÜHLE auftauchen und der grundsätzliche Schwung immer mehr ins Leere läuft, tut das dem Unterhaltungswert ebenfalls keinen Gefallen. So richtig in die Binsen geht der Film zwar nicht, dafür ist dann doch zu viel los, aber mehr als hirnbefreites Videofutter darf auch nicht erwartet werden. Zähneknirschen Teil 1: Im Mittelteil werden seitenweise Dialoge aufgesagt – wie immer ein sicheres Zeichen für finanzielle Mangelernährung. Zähneknirschen Teil 2: Die 3D-Fassung bringt erwartungsgemäß gar nichts.

Hellbenders – Zum Teufel mit der Hölle (3D Blu-ray inkl. 2D Fassung)

Von „Braindead“ bis „Nacho Libre“, von „Dogma“ bis „Father Ted“ – Priester mit Macke haben schon lange Konjunktur, vor allem in Kombination mit der Unterwanderung der 10 Gebote. Mal abgesehen von den zahlreichen realen Fällen priesterlicher Entgleisungen, ist die klerikalen Ämtern innewohnende Fallhöhe ein gefundenes dramatisches Fressen, das durch die Diskrepanz zwischen Schein und Sein auch humoristisches Potential entfalten kann.
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