Life After Beth

Eine Filmkritik von Martin Beck

Ins Grab mit der Ex

Gerade eben erst ist Weg mit der Ex erschienen, eine milde unterhaltsame Horrorkomödie um eine von den Toten wiederauferstandene Frau, die unbedingt die Beziehung mit ihrem Freund fortführen möchte, da kommt auch schon Life After Beth um die Ecke, eine milde unterhaltsame Horrorkomödie um eine von den Toten wiederauferstandene Frau, deren Freund unbedingt die Beziehung mit ihr fortführen möchte. Der Geschwindigkeitsrekord für unfreiwillige Remakes wurde hiermit offiziell gebrochen.
Es ist einfach frappierend, wie ähnlich sich beide Filme sind. Einzig am Ende driften sie etwas auseinander, indem Life After Beth auf eine kleinstädtische Zombie-Apokalypse umschwenkt, doch zuvor steht bei beiden das Dilemma einer unmöglichen Beziehung – genährt von abstruser Situationskomik und zunehmendem körperlichen Verfall. Auf der einen Seite Siechtum und (ein bisschen) Splatter, auf der anderen Seite kruder opposites-attract-Humor plus ein paar Tupfer wehmütige Romantik.

Eigentlich ist Life After Beth eine Art Remix von Weg mit der Ex (oder sollte das besser umgedreht werden?), was sich leider auch auf die Zugkraft des Films ausdehnt. Eine Geschichte wie diese mag für einen griffigen Pitch reichen, doch im Grunde genommen ist hier alles jederzeit klar, bis hin zur finalen Eskalation. Dass sich irgendwann Langeweile einschleicht, ist dabei kaum zu vermeiden, selbst wenn links und rechts ein paar nette Gags vorkommen. Wie gut, dass die Geschichte nicht noch einen Schritt zurückgedacht wurde, am besten unterstrichen mit alles absaugendem schwarz-weiß-color-grading — denn dann wäre man geradewegs bei der Tristesse von Maggie.

Aber selbst mit Humor: Es bleibt ein mühsames Unterfangen, dieses Leben nach Beth, denn zusätzlich noch bewirkt die Genremischung ein gewisse unausgegorene Beliebigkeit, die selbst der zentralen Beziehung durch die erweiterte Perspektive des dritten Akts keine zwingende Spannung verpasst. Alles, was Hauptdarstellerin Aubrey Plaza durch ihre engagierte Spiellaune an Drive und Knistern aufbaut, verliert sich zwischen den Genrestühlen und der alles andere als mitreißenden Inszenierung. Regisseur und Drehbuchautor Jeff Baena, der zuvor vor allem durch das Drehbuch für I Heart Huckabees aufgefallen ist, begnügt sich mit biederer Handwerkskost.

Was bei Life After Beth bleibt, ist nette Genre-Unterhaltung, die keinem weh tut und demzufolge auch keinen vom Stuhl haut. Im direkten Vergleich mit Weg mit der Ex ist hier ein leichter Vorsprung zu erkennen, vor allem wegen Aubrey Plaza und ein paar mehr Lachern, doch wirklich gut wird es deswegen noch lange nicht. Bis mal irgendwann wirklich ein neuer Shaun of the Dead reif ist, sollten Horrorkomödien mit Zombie-Beteiligung am besten begraben bleiben. Das Leben danach, also bis zum alles entscheidenden Schaufel-Hieb, ist in jedem Fall zu kurz für „geht so“.

Life After Beth

Gerade eben erst ist „Weg mit der Ex“ erschienen, eine milde unterhaltsame Horrorkomödie um eine von den Toten wiederauferstandene Frau, die unbedingt die Beziehung mit ihrem Freund fortführen möchte, da kommt auch schon „Life After Beth“ um die Ecke, eine milde unterhaltsame Horrorkomödie um eine von den Toten wiederauferstandene Frau, deren Freund unbedingt die Beziehung mit ihr fortführen möchte.
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