Das grüne Blut der Dämonen (Blu-ray) (Limited Edition)

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Die Herren aus dem All

Als Anolis vor einigen Jahren die „Hammer Collection“ abschloss, da war Das grüne Blut der Dämonen der letzte Titel der Reihe. Nun ist er der erste einer neuen Edition, die die Hammer-Klassiker erstmals in High Definition gemastert auf Blu-ray präsentiert.
Ein Raumschiff wird im Londoner Untergrund gefunden. Der Pilot ist tot. Offenbar handelt es sich um einen Marsianer, dessen Spezies vor Jahrmillionen die Entwicklung des Menschen eingeleitet hat, um sich später eine Sklavenrasse halten zu können. Professor Quatermass ist sicher, dass auch heute noch eine Gefahr von diesem Schiff ausgeht – und er behält Recht!

Der dritte Quatermass-Film ließ lange auf sich warten. Er basiert, wie die beiden schwarzweißen Vorgänger, auf einer Fernsehminiseire. Die BBC hatte das Serial Quatermass and the Pit Ende 1958 ausgestrahlt, eine Film-Version hätte schon bald folgen sollen, wenn es nach Hammer gegangen wäre. Die Finanzierung war jedoch schwierig, da amerikanische Investoren von der Zugkraft des Namens nicht beeindruckt waren. Nach Brian Donlevy bei den Vorgängern brauchte man nun einen neuen Quatermass. Einer der Kandidaten war André Morell, der den Professor in der dritten TV-Serie gespielt hatte. Er wäre eine perfekte Besetzung gewesen, aber man entschied sich schließlich für Andrew Keir, woraufhin Quatermass zum Schotten wurde.

Das grüne Blut der Dämonen hat auch heute noch nichts von seinem Reiz verloren, was einerseits an der ausgeklügelten Geschichte und der starken Figurenzeichnung, andererseits an Keirs hervorragender Darstellung liegt. Obschon Science Fiction verfügt der Film auch über einen starken Horroraspekt. Anleihen bei Lovecraft sind spürbar, auch wenn die Marsianer sicherlich keine Großen Alten sind. Aber die Bedrohung ist weniger sicht- als vielmehr spürbar. Eine Atmosphäre der Paranoia breitet sich im Verlauf der Geschichte langsam aus.

Auch der dritte Film orientiert sich eng an der zugrunde liegenden Fernsehserie, wobei das Aussehen der Außerirdischen sogar ausgesprochen ähnlich ist. Anthony Hinds wollte gerne noch einen vierten Film machen, doch Bemühungen, die in diese Richtung gingen, verliefen ohne Erfolg. Erst ein gutes Jahrzehnt später sollte Professor Quatermass auf die Mattscheibe zurückkehren.

Die technische Aufbereitung des Bilds ist phänomenal, so gut sah der Film noch nie aus. Kräftige Farben, schöne Schärfe, dazu natürliches Filmkorn, hier frohlockt das Filmfanherz. Darüber hinaus ließ man sich auch beim Bonusmaterial nicht lumpen. Der Audiokommentar von Roy Ward Baker und Nigel Kneale ist bereits bekannt, neu ist jedoch der von Filmhistoriker Rolf Giesen. Giesen ist zwar gewohnt trocken, bietet dafür aber ein Füllhorn an Information. Teilweise überschneidet sich diese mit den Interviews, da hier nicht nur Nigel Kneales Frau Judith Kerr und Darsteller Julian Glover zu Wort kommen, sondern mit Regisseur Joe Dante auch ein Fan und mit Kim Newman, Mark Gatiss und Markus Hearn auch Historiker Wissenswertes zu berichten haben. Abgerundet wird das alles durch die Super-8-Fassung und eine Bildergalerie.

Das grüne Blut der Dämonen (Blu-ray) (Limited Edition)

Als Anolis vor einigen Jahren die „Hammer Collection“ abschloss, da war „Das grüne Blut der Dämonen“ der letzte Titel der Reihe. Nun ist er der erste einer neuen Edition, die die Hammer-Klassiker erstmals in High Definition gemastert auf Blu-ray präsentiert.
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