Der Teufel im Detail - Payback is Hell

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Wenn die Erinnerung nachlässt…

Ein bisschen zehrt Ray Liotta noch immer von dem Film, der ihm einst zum Durchbruch verhalf. In Martin Scorseses Goodfellas spielte er schon in jungen Jahren die Rolle seines Lebens. Besonders gerne wird er seitdem in Thrillern eingesetzt, auch und gerade, weil er mit seiner Optik perfekt dafür passt. So auch in Waymon Boones Der Teufel im Detail. Dumm nur, dass er kaum im Film zu sehen ist.
Thomas Conrad ist ein ehemaliger Soldat, der nach seinem Einsatz in Nahost Schwierigkeiten hat, sich wieder an das Leben zuhause anzupassen. Seine Frau hat ihn zusammen mit seiner Tochter verlassen, er selbst war in Rehab und kann oder will sich nicht daran erinnern, wie sein Kamerad bei einem Einsatz in Nahost ums Leben gekommen ist. Das sind aber Probleme, die Thomas gerade nicht weiter tangieren. Denn jetzt sitzt er in einem fensterlosen Zimmer und wird von Bill und Corbin gefoltert. Sie beide wollen, dass Thomas kooperiert. Aber kann er das überhaupt, wenn er sich an nichts erinnert?

Obschon Boone kein Debütant mehr ist, hat er doch bislang nicht allzu viele Erfahrungen sammeln können. Dafür hat er einen durchaus interessanten Film abgeliefert, der sich einer normal gängigen Erzählweise ein Stückweit ent- und sein eigenes Ding abzieht. Mit dabei in diesem Film ist auch Lane Garrison, den manche noch als jungen Gefängnisinsassen in Prison Break kennen. Im wahren Leben hat der junge Mann später auch gesiebte Luft geatmet, nach einem Unfall, bei dem mehrere Menschen ums Leben kamen, weil er betrunken Auto fuhr, wurde er zu gut drei Jahren Gefängnis verurteilt, kam aber wegen guter Führung nach etwas zwei Jahren wieder raus.

Boone ist ein spannender Film gelungen, der gar nicht viel Action vorzuweisen hat, aber das Gefühl erzeugt, als hätte er jede Menge davon gezeigt. Es gelingt ihm, die Phantasie des Zuschauers anzukurbeln, in dessen Kopf sich abspielt, was die Hauptfigur gar nicht erleiden muss. Auf diese Weise involviert der Film den Zuschauer, was deutlich effektiver ist, als wenn man alles haarklein vorkauen würde. So befindet man sich zusammen mit der Hauptfigur in derselben Situation und müht sich, einerseits zu verstehen, was vor sich geht, andererseits dieser Situation zu entkommen.

Der Teufel im Detail ist ein interessanter Film, der lediglich ein wenig an dem Format mit den Rückblicken leidet. Hier hätte man vielleicht einen interessanteren Ansatz finden können, um die Geschichte zu erzählen. Bild und Ton der DVD sind auf hohem Niveau, beim Bonusmaterial gibt es neben dem Trailer auch noch ein kurzes, recht wenig ergiebiges Behind-the-Scenes-Feature.

Der Teufel im Detail - Payback is Hell

Ein bisschen zehrt Ray Liotta noch immer von dem Film, der ihm einst zum Durchbruch verhalf. In Martin Scorseses „Goodfellas“ spielte er schon in jungen Jahren die Rolle seines Lebens. Besonders gerne wird er seitdem in Thrillern eingesetzt, auch und gerade, weil er mit seiner Optik perfekt dafür passt. So auch in Waymon Boones „Der Teufel im Detail“. Dumm nur, dass er kaum im Film zu sehen ist.
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