Bloodwork

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Wissenschaft, die Leiden schafft

Was den anthropologischen Wahrheitsgehalt von Bloodwork betrifft, sollte man am besten beide Augen verschließen, einmal kurz weghören oder den Logikbereich im Gehirn abklemmen. Die Prämisse des Films ist überzogen, was bei Horror per se nicht verwerflich ist, nur dass Bloodwork ein bisschen mehr als schnöde Genrekost sein will.
Zwei Studenten melden sich für eine 14-tägige pharmazeutische Studie, bei der Allergiemittel getestet werden sollen. Doch schon bald stellt sich heraus, dass es hier um weit mehr als das geht. Dr. Wilcox forscht nicht nur im Auftrag ihres Unternehmens, sondern auch des Militärs. Ziel ist die Perfektionierung eines Mittels, das den Menschen optimiert. Doch das geht mit gefährlichen Folgen einher.

Bloodwork ist mehr als nur ein normaler Horrorfilm, er verbindet Frankenstein-Elemente mit modernem Zombietum und verbeugt sich zugleich vor dem wenig bekannten, aber unangenehmen japanischen Film Naked Blood. Das alles wird geschickt in eine Geschichte verpackt, die zwar Genre-Spezifikationen entspricht, aber die Verve von medizinischen Thrillern wie Coma oder Extrem aufweist. Wenn man die sich verändernden Menschen als Realweltversion eines Zombies begreifen will, dann nicht, weil sie sich körperlich verändern, sondern weil diese Transformation auf das Bewusstsein abzielt. So gestaltet sich Bloodwork in erster Linie als ein Film, der sich mit der Frage befasst, wie weit Wissenschaft gehen darf und wo die moralischen Grenzen liegen, der aber auch davor warnt, dass jene, die die Welt neu definieren wollen, auch zu den ersten Opfern dieser Renaissance werden können.

Bloodwork

Was den anthropologischen Wahrheitsgehalt von „Bloodwork“ betrifft, sollte man am besten beide Augen verschließen, einmal kurz weghören oder den Logikbereich im Gehirn abklemmen. Die Prämisse des Films ist überzogen, was bei Horror per se nicht verwerflich ist, nur dass „Bloodwork“ ein bisschen mehr als schnöde Genrekost sein will.
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