Die Puppe des Gangsters

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Groteske Macho-Clownerien

„Schmier dir nicht dauernd diese Creme ins Gesicht. Schöner wirst du davon auch nicht“, erklärt Marcello Mastroiannis Figur und wendet sich dabei an die von Sophia Loren gespielte Pupa. Ganz taufrisch war die Loren auch nicht mehr, eine gute Figur macht sie in Die Puppe des Gangsters aber schon.
Zuhälter Stehkragen-Charlie (Marcello Mastroianni) überwacht seine Damen gerne und ist perplex, als eine Neue in seinem Revier auftaucht: Pupa. Er lässt sie entführen, wodurch eine turbulente Geschichte in Gang gesetzt wird, in der die rothaarige Schönheit dem Zuhälter nach einem Mord ein Alibi verschaffen soll, aber sich stattdessen überlegt, wie sie den immer launischer werdenden Charlie am besten loswird.

Der Film basiert auf einer Geschichte von Cornell Woolrich, die der umtriebige Ernesto Gastaldi adaptiert hat. Gastaldi ist ein Multitalent, das sich in jedem Genre zuhause fühlt. Er hat zahlreiche Gialli und Actionfilme geschrieben, besitzt jedoch auch Gespür dafür, das Zwerchfell des Zuschauers zu reizen. Das beweist er auch in dieser spritzigen Komödie, die nicht nur von der immer abstruser werdenden Geschichte lebt, sondern auch durch die beiden Hauptdarsteller unvergesslich bleibt. Loren hat dabei den dankbareren Part erhalten, da Mastroiannis Figur etwas arg eindimensional daherkommt. Das Zusammenspiel der beiden weist jedoch Funkenschlag auf, besonders dann, als Pupa versucht, Charlie endlich loszuwerden.

Statt feinsinnigen Humors gibt es hier groteske Clownerien, dumme Sprüche (vor allem in der Synchronisation!) und turbulente Slapstick-Einlagen mit allerhand originellen Ideen. Filme wie Die Puppe des Gangsters werden heutzutage gar nicht mehr gemacht.

Die Puppe des Gangsters

„Schmier dir nicht dauernd diese Creme ins Gesicht. Schöner wirst du davon auch nicht“, erklärt Marcello Mastroiannis Figur und wendet sich dabei an die von Sophia Loren gespielte Pupa. Ganz taufrisch war die Loren auch nicht mehr, eine gute Figur macht sie in „Die Puppe des Gangsters“ aber schon.
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