Das Kommando

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Hohelied auf eine Elite-Einheit

Der britische Actionfilm Das Kommando erscheint erstmals in HD. Hauptdarsteller Lewis Collins, einst als Mitglied von Die Profis bekannt geworden, war in den frühen 1980er Jahren der Star einiger Actionfilme. Zumeist spielte er Söldner, in diesem Hohelied auf die britische Elite-Einheit SAS ist seine Figur moralisch weit unangreifbarer.
SAS-Soldat Peter Skellen infiltriert eine Terroristengruppe, die sich hehren Zielen verschrieben hat. Ihrer Anführerin Frankie ist jedes Mittel recht, um diese zu erreichen. Mit ihren Leuten besetzt sie die amerikanische Botschaft in London und fordert den Nuklearbeschuss einer schottische Militärbasis, um der Welt den Horror eines nuklearen Schlags vor Augen zu führen. Doch sie hat nicht mit Skellen gerechnet.

Der Film basiert auf einem Roman von James Follett, Produzent Euan Lloyd wurde jedoch durch die Geiselnahme in der iranischen Botschaft in London und die Erstürmung durch die SAS im Jahr 1980 inspiriert, den Film zu produzieren. Noch in der Nacht der Befreiungsaktion rief er seinen Anwalt an, damit dieser tags darauf mehrere mögliche Titel registrieren sollte, darunter auch Who Dares Wins, das Motto der SAS, das den Originaltitel von Das Kommando darstellt.

So aktuell der Film damals war, so sehr ist er auch gealtert. Aber das gilt für viele Action-Vehikel der frühen 1980er Jahre und ist per se nichts Schlechtes. Das Kommando ist, speziell für britische Verhältnisse, immer noch ein interessanter Actionfilm mit aufregenden Kampf- und Stuntsequenzen. Vor allem aber lebt der Film von Lewis Collins, der hier zeigt, warum er einer der heißen Kandidaten war, als James Bond neu besetzt werden musste. Er hat echtes Charisma.

Mit zwei Stunden etwas lang geraten, sind die letzten zehn Minuten ein wahrgewordener Traum für jeden Action-Fan. Der Film lebt hier von einer spürbaren Authentizität, die auch dadurch gesichert wurde, dass ehemalige SAS-Mitglieder als Berater für Das Kommando tätig waren. Der Einsatz am Ende wirkt darum deutlich realistischer als das bei vielen anderen Actionfilmen der Fall ist. Der Geschichte kann man Schwarzweißzeichnung vorwerfen, die Wirkung des Films wird dadurch jedoch nicht geschmälert. Das Kommando ist ein unterschätzter Actionfilm, dem man vielleicht vorwerfen kann, sich in Patriotismus zu ergehen, der dies aber nie auf eine hässliche Art und Weise macht.

Das HD-Bild sieht gut aus, natürliches Filmkorn ist erhalten geblieben. Neben den von der DVD her bekannten Extras (Audiokommentar mit Euan Lloyd und Regisseurr Ian Sharp, Trailer) gibt es auch noch ein knapp 15-minütiges Making Of, das in den frühen 1980er Jahren entstand, und die Dokumentation The Last of the Gentleman Producers über Euan Lloyd. Eine recht neue, sehr interessante und anekdotenreiche Dokumentation, in der viele Wegbegleiter wie Roger Moore oder John Glen zu Wort kommen. Allein, man kennt sie schon von der Blu-ray-Veröffentlichung von Die Wildgänse kommen.

Das Kommando

Der britische Actionfilm „Das Kommando“ erscheint erstmals in HD. Hauptdarsteller Lewis Collins, einst als Mitglied von „Die Profis“ bekannt geworden, war in den frühen 1980er Jahren der Star einiger Actionfilme. Zumeist spielte er Söldner, in diesem Hohelied auf die britische Elite-Einheit SAS ist seine Figur moralisch weit unangreifbarer.
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