Afterparty - Feiern bis der Tod kommt

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Nach der Party ist vor der Party

Hangover meets Scream“ – ja, ja, wer liebt es nicht, wenn ein Film auf derart einfache Weise beschrieben wird? Vermutlich all jene, die mehr erwarten als das, was dann geboten ist. Denn Afterparty ist zwar durchaus ein Slasher-Derivat, hat aber mit der Brachialkomik eines Hangover nichts zu tun.
Fernsehstar Carlos ist kein Kostverächter. Darum bandelt er auf einer Party auch gleich mit einer willigen Dame an. Nach vollbrachtem Schäferstündchen möchte er nach Hause gehen, doch weit gefehlt: Das Haus ist hermetisch abgeriegelt, es gibt kein Entkommen. Die einzigen anderen Anwesenden sind drei Frauen, die allesamt etwas mit Carlos verbindet. Sie sind jedoch nicht allein in diesem Haus. Jemand hat es auf sie abgesehen.

Mit der cleveren Genre-Dekonstruktion eines Scream hat Afterparty auch nichts gemein. Die spanische Produktion versucht, das nach Genre-Standards gefertigte Erzählkonstrukt durch eine Subebene zu bereichern, die aber nie wirklich Fuß fassen kann. Der Film würde sich gerne als smarte Betrachtung dessen verstehen, wie Fiktion und Realität einander bedingen können, letzten Endes fehlen dem Skript aber die notwendigen Feinheiten. Stattdessen gibt es einen abstrusen Twist, der alles auf den Kopf stellt, über dessen Sinnigkeit man aber besser nicht nachdenken sollte. Ganz plötzlich geht es in diesem Slasher-Diskurs dann noch um die Frage von Moral, die Figuren sind aber viel zu eindimensional, als dass diese Komponente wirklich greifen würde.

Als Slasher-Film mit Abstrichen – viel nackte Haut, wenig Blut – bedingt unterhaltsam, mehr aber auch nicht.

Afterparty - Feiern bis der Tod kommt

„Hangover meets Scream“ – ja, ja, wer liebt es nicht, wenn ein Film auf derart einfache Weise beschrieben wird? Vermutlich all jene, die mehr erwarten als das, was dann geboten ist.
  • Trailer
  • Bilder

Meinungen