El Bola

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Das Leben hat nicht immer ein Happy End

El Bola ist ein so simpler wie effektiver Film, dem auch die Jahre nichts anhaben konnten. Tatsächlich wirkt er heute nicht minder aktuell als noch im Jahre 2000. Wenn überhaupt, dann erscheint er noch mehr im Hier und Jetzt verankert zu sein, zeichnet er doch ein desolates Bild der spanischen Gesellschaft, das in Zeiten einer Finanzkrise sicherlich noch zutreffender ist als damals.
Pablo ist ein einsamer Junge, der keine Freunde hat, weil sein tyrannischer Vater verboten hat, dass er jemanden zu sich einladen darf. In der Schule lernt er mit Alfredo einen Jungen kennen, zu dem er schon bald aufblickt. Pablo bewundert seine Unabhängigkeit und Furchtlosigkeit. Alfredos Familie behandelt Pablo so, als würde er zu ihr gehören. Doch wann immer er nach Hause kommt, holt ihn die brutale Realität wieder ein.

Regisseur Achero Mañas nimmt sich eines schwierigen Themas an, vor dem nur zu oft die Augen verschlossen werden: Kindesmisshandlung. Er entwirft dabei einen Film, der durch seine Authentizität punktet. Der Zuschauer wird in die Rolle eines Beobachters gedrängt, der langsam merkt, dass der Junge misshandelt wird, aber nichts tun kann. Fast wünscht man sich, Teil des Geschehens zu sein, um es beeinflussen zu können, nur um dann zu realisieren, dass die meisten Menschen dort draußen eben nicht eingreifen, sondern einfach den Blick abwenden würden.

El Bola ist ein grimmiger Film, der mit den Gewaltausbrüchen des frustrierten Vaters gegenüber seinem Sohn einem Schlag in die Magengrube gleichkommt. Kein angenehmer Film, schon gar nicht „Unterhaltung“, aber ein wichtiges Werk – nicht nur für ein spanisches, sondern ein internationales Publikum, das es nötig hat, für diese Thematik sensibilisiert zu werden.

El Bola

„El Bola“ ist ein so simpler wie effektiver Film, dem auch die Jahre nichts anhaben konnten. Tatsächlich wirkt er heute nicht minder aktuell als noch im Jahre 2000. Wenn überhaupt, dann erscheint er noch mehr im Hier und Jetzt verankert zu sein, zeichnet er doch ein desolates Bild der spanischen Gesellschaft, das in Zeiten einer Finanzkrise sicherlich noch zutreffender ist als damals.
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