Dark Skies - Sie sind unter uns

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Wir sind nicht allein

Ein Zitat von Arthur C. Clarke ist dem Film vorangestellt: „Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder wir sind allein im Universum – oder wir sind es nicht. Beide sind gleichermaßen verstörend.“ Autor und Regisseur Scott Stewart hätte sicherlich gerne, dass sein Dark Skies – Sie sind unter uns ebenso verstörend ist, die sich nur langsam aufbauende Geschichte kommt jedoch nie so richtig in Fahrt.
Familie Barrett hat Geldprobleme, seit Daniel (Josh Hamilton) seinen Job verloren hat. Aber das ist bei weitem nicht das größte Problem. Das beginnt nämlich eigentlich ganz klein, mit Ungereimtheiten und merkwürdigen Ereignissen. Aber die Situation eskaliert immer mehr. Vogelschwärme stürzen gegen das Haus, der jüngste Sohn sieht den Sandmann und Mutter Lacy (Keri Russell) ist davon überzeugt, dass sie Opfer einer außerirdischen Heimsuchung sind.

Dass sich die Geschichte nur langsam entwickelt, ist nicht das Problem. Das erlaubt es immerhin, die Figuren etwas stärker zu vertiefen. Weit problematischer ist, dass Stewart nicht wirklich weiß, was er machen will. Eine Light-Version von Signs scheint Dark Skies zu sein bis hin zu einer Abendessenszene, die eigenartig ist. Es ist eine Kunst, wenig zu erklären, und dem Zuschauer dennoch genug an die Hand zu geben, um sich ein eigenes Bild machen zu können. Hier geschieht dies auf die plumpste Art und Weise, indem J.K. Simmons als Mr. Exposition über mehrere Minuten hinweg den mit aufgerissenen Augen starrenden Eltern erzählt, wer die Grauen sind, was sie wollen, wie sie vorgehen und was sich sonst so in der Welt tut.

Obwohl hier viel erzählt wird, ist es doch zu wenig. Oder anders gesagt: Zu wenig Substanzielles. Simmons‘ Figur enthüllt nichts, das man sich nicht selbst hätte zusammenreimen können, dafür aber nicht gute zehn Minuten gebraucht hätte. Manchmal ist weniger mehr.

Es gibt ein paar gruselige Momente, hin und wieder auch einen kleinen Schock, aber diese Mixtur aus Science Fiction und Horror bleibt letzten Endes hinter den eigenen Möglichkeiten. Das liegt vor allem am Skript, das sicherlich nicht alles falsch, aber eben auch nicht alles richtig macht. Das Finale ist phantasielos nach Schema F gestaltet, mit einem Epilog, der eine Art Auflösung ergeben soll, aber so minimalistisch gestaltet ist, dass sie nicht aufregend, sondern nur irritierend wirkt.

Es gibt einen Moment gegen Ende des Films, an dem hätte Dark Skies die Chance gehabt, über sich hinauszuwachsen. Da stellt der Film die Möglichkeit in Betracht, dass das alles nicht real ist, dass es keine grauen Aliens gibt, dass die Kinder Opfer der Hysterie und Psychose ihres Vaters geworden sind. Dieser Moment ist aufregend, er hätte für den Film definierend sein können, wird dann aber von Scott Stewart unzeremoniell entsorgt, um sich doch ganz und gar seiner Vision eines Sci-Fi-Horror-Films zu widmen.

Dark Skies - Sie sind unter uns

Ein Zitat von Arthur C. Clarke ist dem Film vorangestellt: „Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder wir sind allein im Universum – oder wir sind es nicht. Beide sind gleichermaßen verstörend.“ Autor und Regisseur Scott Stewart hätte sicherlich gerne, dass sein „Dark Skies – Sie sind unter uns“ ebenso verstörend ist, die sich nur langsam aufbauende Geschichte kommt jedoch nie so richtig in Fahrt.
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