Metaluna 4 antwortet nicht

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Der Traum von einer anderen Welt

Der Technicolor-Film Metaluna 4 antwortet nicht hebt sich wohltuend von anderen Science-Fiction-Filmen der Ära ab. Gemeinhin kamen die Außerirdischen als Invasoren. Auch hier sind die Außerirdischen den Menschen nicht unbedingt wohlgesinnt, aber der Film ergeht sich nicht in simpler Schwarzweißzeichnung, sondern stellt klar, dass es unter den Bewohnern von Metaluna auch gute Wesen gibt.
Zwei Raketenwissenschaftler werden von dem geheimnisvollen Außerirdischen Exeter von der Erde entführt, da sie bei der Verteidigung seines Planeten Metaluna gegen die kriegerischen Zahgons helfen sollen. Doch die Wissenschaftler sind fest zur Flucht entschlossen — selbst wenn dies bedeutet, dass sie einen Kampf um Leben und Tod gegen unheimliche Kreaturen und einen Flug durch einen Meteoritensturm bestehen müssen.

Metaluna 4 antwortet nicht wird oft in einem Atemzug mit den Werken von George Pal und Alarm im Weltall (1956) genannt. Dieser ist zwar dank stimmigerer Geschichte und einer lebendigeren Regie überlegen, aber dennoch gehört Joseph Newmans Werk zu den großen Vertretern seines Genres.

Perfekt ist er jedoch nicht. Die Inszenierung lässt Esprit und Vision vermissen. Sie ist routiniert, mehr aber auch nicht. Problematisch ist auch die Heldenfigur Cal Meacham, die nie so recht überzeugen kann. Das liegt sicherlich auch daran, dass Darsteller Rex Reason hier nicht viel hat, mit dem sich glänzen ließe. Er muss hinter Jeff Morrow als Exeter zurückstecken. Morrow wiederum ist eine der Stärken des Films, denn seine Figur ist sehr vielseitig gestaltet, wird in ihrer Loyalität zu Metaluna, aber auch ihrer Sympathie für die Erde hin und her gerissen. Dass er dunkle Seiten offenbart, macht ihn menschlich, und das umso mehr, weil er sich sehr schnell eines Besseren besinnt.

Etwas merkwürdig an diesem Film ist der Bruch in der Mitte. In der ersten Hälfte hat man eine auf der Erde spielende Geschichte, die vor allem als Mysterium funktioniert. Zwar weiß man als Zuschauer längst, dass man es mit Außerirdischen zu tun hat, aber die Umsetzung, wie Meacham und Ruth sich mit der Situation beschäftigen, ist spannend gemacht. Zur Mitte des Films kommt dann die Veränderung, denn mit dem Betreten des Raumschiffs wird der Film plötzlich knallharte Science Fiction und zudem deutlich abenteuerlicher. Nicht nur ist das Interieur des Schiffs interessant, nein, man erhält auch noch Angriffe mit Kometen, eine Welt, die von Meteoren verheert wird und zu guter Letzt sogar den Metaluna-Mutanten.

Der Metaluna-Mutant ergibt im Kontext des Films wenig Sinn. Zwar sollen die Mutanten für niedere Arbeiten herhalten, aber mit den Klauen, die das Monster hat, dürften selbst diese niederen Arbeiten kaum zu verrichten sein. Die Existenz dieser Mutanten ist also eher dem Wunsch nach Action denn irgendetwas anderem geschuldet.

Metaluna 4 antwortet nicht bietet immense Schauwerte, die auch mehr als 50 Jahre später noch überzeugen können. Inhaltlich sind ein paar Dialoge und Situationen etwas angestaubt. Nach wie vor punktet der Film aber damit, dass er einer der wenigen 50er-Jahre-SF-Streifen ist, in denen ganz und gar das SF-Element vorherrscht und nicht mit einer Spur Horror versetzt wurde. Dies ist ein Film, der kühn dorthin ging, wo kaum ein anderer Genre-Vertreter sich blicken ließ. Zusammen mit Alarm im Weltall stellt Metaluna 4 antwortet nicht den fruchtbaren Boden dar, auf dem Gene Roddenberrys Star Trek eine Dekade später gedeihen sollte.

Metaluna 4 antwortet nicht

Der Technicolor-Film „Metaluna 4 antwortet nicht“ hebt sich wohltuend von anderen Science-Fiction-Filmen der Ära ab. Gemeinhin kamen die Außerirdischen als Invasoren. Auch hier sind die Außerirdischen den Menschen nicht unbedingt wohlgesinnt, aber der Film ergeht sich nicht in simpler Schwarzweißzeichnung, sondern stellt klar, dass es unter den Bewohnern von Metaluna auch gute Wesen gibt.
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