Restitution - Rache kennt kein Erbarmen

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Der Bodensatz lässt grüßen

Rache kennt kein Erbarmen – dieser Film auch nicht. Restitution ist ein B-Film, der beredtes Zeugnis für die Ambitionen seiner Macher ist. Regisseur Lance Kawas und Autor und Hauptdarsteller Mark Bierlein waren sicher ob des Mysteriums ihrer Geschichte hin und weg. Vielleicht halten sie es sogar für große Kunst, was sie abgeliefert haben. Aber ist dieser Film das wirklich?

Alex Forrester untersucht den Tod von Bryan Sikes, der als skrupelloser Mörder in die Geschichte einging, aber hereingelegt worden ist. Während er verschiedenen Spuren folgt, wird ihm klar, dass hier ein Netzwerk des Schweigens erschaffen wurde. Jeder scheint etwas zu wissen, aber niemand hat den Mut auch etwas zu sagen. Schon bald ist unklar, wem Alex überhaupt vertrauen kann.

Technisch ist Restitution sehr mager ausgefallen. Man merkt die Verzweiflung an, mit der man sich unbedingt vom Gros ähnlich gelagerter Filme abheben wollte. Ungewöhnliche Kamera-Perspektiven sollen es richten. Nur leider lassen sie das Werk wie eine Fernsehproduktion wirken – und zwar eine alte aus Zeiten, da man die Action noch überhöhen wollte, indem man die Kamera auf Bodenhöhe positionierte.

Die Geschichte steht der technischen Inkompetenz in nichts nach. Das Mysterium ist so zähflüssig gestaltet, dass man schon lange vor der Halbzeitmarke jedwedes Interesse verloren hat. Dass am Ende nicht mal ein richtiger Beweggrund für den Schurken herauskommt, mag da vielleicht noch überraschen, aber kaum noch zu interessieren.

Ein Schauspieler wie C. Thomas Howell mag längst im totalen B-Sumpf versackt sein, aber warum sich gut in Lohn und Brot stehende Mimen wie Mena Suvari und William Sadler für dieses Machwerk hergegeben haben, bleibt wohl auf ewig ihr Geheimnis. Wenn es nur der Gagenscheck war, wäre das wirklich traurig. Richtig peinlich wird es, wenn man erkennt, dass Tom Arnold hier noch die beste Darstellung abliefert. Dabei ist der Ex von Roseanne nun wirklich alles andere als ein schauspielerisches Schwergewicht.

Unterm Strich gilt: Fader Krimi ohne Biss, langweilig inszeniert und schlafwandelnd gespielt. Den Twist am Ende kann man meilenweit gegen den Wind riechen. Da an hanebüchenen Albernheiten eh genug geboten wird (Stichwort: Entführung auf dem Steg) hätte man im Grunde auch gleich die Interceptor-Routine abziehen können…
 

Restitution - Rache kennt kein Erbarmen

Rache kennt kein Erbarmen – dieser Film auch nicht. „Restitution“ ist ein B-Film, der beredtes Zeugnis für die Ambitionen seiner Macher ist. Regisseur Lance Kawas und Autor und Hauptdarsteller Mark Bierlein waren sicher ob des Mysteriums ihrer Geschichte hin und weg. Vielleicht halten sie es sogar für große Kunst, was sie abgeliefert haben. Aber ist dieser Film das wirklich?

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