Der Profi

Eine Filmkritik von Marie Anderson

Ein Belmondo-Klassiker

Nächstes Jahr wird er achtzig Jahre alt, hat in über achtzig Filmen mitgespielt und einst der Nouvelle Vague mit seiner markanten Lässigkeit ein prägnantes Gesicht verliehen: Der französische Schauspieler Jean-Paul Belmondo ist der charismatische Held ganzer Generationen von Filmfans der aktionsreichen sowie auch humorvollen Unterhaltung.
In Der Profi aus dem Jahre 1981 unter der Regie von Georges Lautner, der längst als Klassiker der niveaureichen Action-Krimis gehandelt wird, brilliert Belmondo als vom politischen Machtmolloch betrogener Einzelkämpfer – eine Rolle, die das Spektrum seiner Qualitäten kräftig kursieren lässt.

Als mörderischer Agent des französischen Geheimdienstes wird der erfahrene Spezialist Joss Beaumont (Jean-Paul Belmondo) ins afrikanische Malagawi entsandt, um den dortigen Diktator N’Jala (Pierre Saintons) zu eliminieren. Doch noch vor dem geplanten Attentat entspannt sich die politische Diplomatie derart, dass nunmehr nicht der Präsident, sondern der auf ihn angesetzte Killer aus dem Verkehr gezogen werden soll. Der Geheimdienst verrät Beaumont und überlässt ihn seinem Schicksal: Nach einem inszenierten Prozess wird der unter Drogen gehaltene Agent zu einer lebenslänglichen Haft in einem unmenschlichen Gefangenenlager verurteilt.

Doch der zähe, von Rache getriebene Überlebenskünstler ergreift die erste Gelegenheit zur Flucht und schafft es tatsächlich, heimlich nach Frankreich zurückzukehren. Hier gelingt es ihm mit Unterstützung seiner guten alten Kontakte, den Geheimdienst gründlich aufzumischen, denn er kündigt an, nach wie vor an seinem Mordauftrag festzuhalten, zumal der malagawische Diktator gerade zu einem Staatsbesuch in Paris erwartet wird. Unter Führung des kruden Kommissars Rosen (Robert Hossein) wird akribisch nach Beaumont gefahndet, der sich allerdings als vorsichtiger Fuchs mit findigen Tricks unbeirrt zu seinem Ziel vorkämpft …

Begleitet von der melancholischen, eingängigen Musik des Star-Komponisten Ennio Morricone, dessen Stück „Chi Mai“ als Single-Auskopplung äußerst erfolgreich war, inszeniert Georges Lautner mit Der Profi die Geschichte eines tragischen Anti-Helden, der mit seinem derben Charme und seiner beharrlichen Geradlinigkeit zu einem sympathischen Symbol des Widerstands gegen die korrupten Strukturen von Politik und Geheimdienst avanciert. Es ist jederzeit Belmondo als Beaumont, der die Fäden der spannend angelegten Dramaturgie in der Hand behält – bis zum bitteren Ende, das zynisch an die Macht der Mächtigen gemahnt.

Der Profi

Nächstes Jahr wird er achtzig Jahre alt, hat in über achtzig Filmen mitgespielt und einst der Nouvelle Vague mit seiner markanten Lässigkeit ein prägnantes Gesicht verliehen: Der französische Schauspieler Jean-Paul Belmondo ist der charismatische Held ganzer Generationen von Filmfans der aktionsreichen sowie auch humorvollen Unterhaltung.
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