Kinder des Zorns: Genesis - Der Anfang

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Was kann man von einem achten Teil einer Horrorfilmreihe erwarten, deren Erstling schon die zweifelhafte Ehre hat, als eine der weniger gelungenen Stephen-King-Verfilmungen zu gelten? Darf man überhaupt etwas erwarten, wenn die ohnehin von jeher sehr begrenzte Formelhaftigkeit der Reihe ein ums andere Mal nicht viel gebracht hat? Wenn frühere Teile nicht vollends Rohrkrepierer waren, dann mussten sie sich schon freuen, wenn sie mit Ach und Krach Durchschnittskost bieten konnten.
Um die obigen Fragen zu beantworten: Wenig. Und damit fährt man in der Regel schon gut. Aber bisweilen halten sogar kleine billige Horror-DVD-Premieren eine Überraschung parat. So auch Kinder des Zorns: Genesis – Der Anfang, der sich wohltuend von allem Zuvorgekommenen abgrenzt. Es geht um ein junges Pärchen namens Tim (Tim Rock) und Allie (Kelen Coleman), deren Wagen in der kalifornischen Wüste liegenbleibt. Hilfe suchen sie bei einem nahegelegenen, heruntergekommenen Haus, in dem ein Prediger (Billy Drago) und seine ukrainische Frau leben. Widerwillig erhalten sie Hilfe, merken aber schon bald, dass im und um das Haus merkwürdige Dinge vorgehen. Hier ist eine Macht am Wirken, die das junge Paar nicht einfach wieder ziehen lassen will.

Das hat mit der altbekannten Geschichte um „ihn, der hinter den Reihen wandelt“ nur noch wenig zu tun. Er wird zwar erwähnt, die übernatürlichen Ereignisse müssen aber nicht zwangsläufig mit ihm zu tun haben. Daraus bezieht Autor und Regisseur Joel Soisson (God’s Army IV + V, Piranha 2) Spannung, denn ebenso wie die Protagonisten fragt man sich, was hier vorgeht. Verpackt ist das Ganze, das dank minimalistischer Spielorte schon fast kammerspielartige Wirkung erzielt, in eine atmosphärisch packende, fotografisch für einen Film dieser Art erstaunlich geschmeidige Umsetzung.

Das Finale hätte etwas klarer kommuniziert werden können, aber im abschließenden Fazit ist dieser Film mit nur gut 70 Minuten Nettolaufzeit ein solider Genre-Vertreter, der wohl gerade deswegen überraschend gut ist, weil er sich weitgehend von den Vorgängern abgrenzt.

Kinder des Zorns: Genesis - Der Anfang

Was kann man von einem achten Teil einer Horrorfilmreihe erwarten, deren Erstling schon die zweifelhafte Ehre hat, als eine der weniger gelungenen Stephen-King-Verfilmungen zu gelten? Darf man überhaupt etwas erwarten, wenn die ohnehin von jeher sehr begrenzte Formelhaftigkeit der Reihe ein ums andere Mal nicht viel gebracht hat? Wenn frühere Teile nicht vollends Rohrkrepierer waren, dann mussten sie sich schon freuen, wenn sie mit Ach und Krach Durchschnittskost bieten konnten.
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