The Baytown Outlaws

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Manche Filme sind mit Gewalt in Richtung Kult getrimmt. Es wird keine Ingredienz vergessen, die dafür gut ist, beim vorwiegend männlichen Publikum für mehrere „Hey, geil“-Momente zu sorgen. Schräge Figuren, einigermaßen bekannte Schauspieler, feiste Action – alles größer als das Leben. In seiner sinnlosen Schäbigkeit schön, auch wenn das gewisse Etwas fehlt.
Celeste (Eva Longoria) heuert die Oodie-Brüder — Rednecks, die sich schon mit einigen Drogenhändlern feiste Duelle geliefert haben – an, um den Teenager Rob (Thomas Brodie-Sangster) aus den Klauen des Gangsters Carlos (Billy Bob Thornton) zu befreien. Dabei sollen sie Carlos auch gleich das Licht auspusten, aber dieser Teil der Mission geht gründlich schief. Nun hetzt Carlos den Brüdern sexy Killerinnen, Skalpjäger und andere üble Gestalten auf den Hals.

Im Grunde könnte man The Baytown Outlaws als Ein ausgekochtes Schlitzohr mit jeder Menge Gewalt und guter Laune beschreiben. Die Geschichte ist minimalistisch, im Grunde kaum vorhanden. Selbiges gilt für die Handlungsträger, die weniger persönlichen Background als coole Marotten bekommen haben. Regisseur und Ko-Autor Barry Battles verlässt sich hier auf sein Ensemble, das Sympathie beim Zuschauer wecken muss. Dabei sind die Oodie-Brüder, dargestellt von Clayne Crawford, Travis Fimmel und Daniel Cudmore nicht gerade die nettesten Männer auf Gottes weiter Erde. Folgerichtig werden sie eingeführt, indem sie ein Drogenhaus ausnehmen und alle kaltmachen. Dumm nur, dass es die falsche Bude war.

Im Grunde sind die Oodie-Brüder irgendwie sympathisch, weil alle anderen noch böser sind. Sie stehen zwischen Schwarz und Weiß, stellen Grautöne dar, weswegen sie in dieser Geschichte zu Helden werden können, auch wenn sie am Ende die Rechnung bezahlen müssen.

The Baytown Outlaws nimmt sich nicht sonderlich ernst. Er ist auf Coolness getrimmt, die auch darüber hinwegtäuscht, dass hier kaum etwas passiert – abgesehen von jeder Menge Action natürlich. Das ist gefällig zu betrachten, mitunter schleichen sich aber schon langatmige Momente ein. Hauptsächlich dann, wenn der Film die Brüder aus dem Auge verliert und stattdessen einen Polizisten zeigt, der ihnen auf den Fersen ist. Fast jede Szene mit Paul Wesley ist ein Showstopper. Was gerade noch cool war, wirkt plötzlich ermüdend. Eine komprimiertere Erzählweise hätte dem Film gut getan. Wer sich an den Schwächen des Skripts jedoch nicht stört, sondern nur technisch einwandfreie Action mit hohem Coolness-Faktor und zahlreichen Highlights sehen will, ist hier durchaus richtig. Zum Kultfilm wird’s zwar nicht reichen, seine Fans wird The Baytown Outlaws aber sicherlich finden.

The Baytown Outlaws

Manche Filme sind mit Gewalt in Richtung Kult getrimmt. Es wird keine Ingredienz vergessen, die dafür gut ist, beim vorwiegend männlichen Publikum für mehrere „Hey, geil“-Momente zu sorgen. Schräge Figuren, einigermaßen bekannte Schauspieler, feiste Action – alles größer als das Leben. In seiner sinnlosen Schäbigkeit schön, auch wenn das gewisse Etwas fehlt.
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