Dylan Dog: Dead of Night

Eine Filmkritik von Marie Anderson

Banale Comic-Verfilmung

In moderner bis futuristischer Aufmachung sind es Werwölfe, Vampire, Zombies und sonstige untote Gestalten, die in dieser Horror-Komödie ihr Unwesen treiben. Dass Segen und Fluch der modernen Zeiten auch an diesen kuriosen Kreaturen nicht spurlos vorübergegangen sind, zeigen Phänomene wie ein Second-Hand-Shop für Leichenteile sowie eine Selbsthilfegruppe auch für diese (Un-)Artgenossen, die hier in Dylan Dog: Dead of Night mit größter Selbstverständlichkeit über die Leinwand wirbeln, und das trotz nicht gerade überzeugend gestalteter Masken.
Vor allem die italienischen, aber auch die internationalen Fans kennen die Figur Dylan Dog als Erfindung des Comic-Texters Tiziano Sclavi: Dieser abgetakelte, doch immer wieder in Sachen Geisterjagd engagierte Privatdetektiv und Damen-Charmeur mit dubioser Vergangenheit, der stets ein rotes Hemd unter dem schwarzen Jacket trägt und sich mit seinem schrulligen Assistenten von Fall zu Fall und dabei von Frau zu Frau hangelt. Sein Markenzeichen ist ein alter VW-Käfer mit dem sinnigen Nummernschild „DYD 666“, denn Dylan Dog hält einige Verbindungen zu den düsteren Kreisen der Gesellschaft. Dieses in Italien mit einer Auflage von bis zu einer Million erscheinende Comic wurde 2010 unter der Regie von Kevin Munroe nach dem Drehbuch von Thomas Dean Donnelly und Joshua Oppenheimer verfilmt und erscheint nun in Deutschland erstmals auf DVD.

Trotz der aktionsreichen, nicht unkomischen Inszenierung äußern sich vor allem die italienischen Anhänger des Comics enttäuscht über die von der Original-Geschichte abweichenden Aspekte wie die gravierenden Änderungen bei der Figur des Assistenten Groucho Marx, der im Film schlichtweg Marcus (Sam Huntington) heißt, sowie über die Verkörperung Dylan Dogs durch „Superman“ Brandon Routh, der den kritischen Ansprüchen offenbar kaum standhalten kann. Deutlich besser kommt dabei die schöne Anita Briem als Elizabeth weg, die bei Dylan Dog Unterstützung für die Aufklärung des mysteriösen Todes ihres Vaters sucht, der offensichtlich von einem Werwolf eliminiert wurde, sowie Taye Diggs als verschlagener Untoter Vargas.

Lässt man die Comic-Vorlage einmal beiseite, so stellt Dylan Dog: Dead of Night einen humorigen, über weite Strecken unausgereiften wilden Klamauk dar, der seine Figuren in ein oberflächliches Abenteuer schickt, dessen Finale auch nicht recht zu überzeugen vermag. In dem offensichtlichen Bemühen, mit dieser Comic-Verfilmung keine gewagte Bruchlandung zu erleiden, erscheint der Film derart gefällig und konventionell, dass er bis auf kleine Ideen-Lichtblicke unspektakulär in seiner Banalität versinkt.

Dylan Dog: Dead of Night

In moderner bis futuristischer Aufmachung sind es Werwölfe, Vampire, Zombies und sonstige untote Gestalten, die in dieser Horror-Komödie ihr Unwesen treiben. Dass Segen und Fluch der modernen Zeiten auch an diesen kuriosen Kreaturen nicht spurlos vorübergegangen sind, zeigen Phänomene wie ein Second-Hand-Shop für Leichenteile sowie eine Selbsthilfegruppe auch für diese (Un-)Artgenossen, die hier in „Dylan Dog: Dead of Night“ mit größter Selbstverständlichkeit über die Leinwand wirbeln, und das trotz nicht gerade überzeugend gestalteter Masken.
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