Highlander II – Die Rückkehr

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Nach dem riesigen Erfolg im europäischen Kino und später auch in den amerikanischen Videotheken, war es nur eine Frage der Zeit, bis die Highlander-Saga fortgesetzt werden würde. Mit Highlander II gelang es dann auch, den besten Teil der insgesamt drei Sequels zu drehen. Doch die Produktion stand unter keinem guten Stern: Das 30 Millionen Budget wurde zum Großteil in Argentinien ausgegeben, als das Land gerade unter massiver Inflation litt. Die Produktion implodierte und die Financiers drehten den Geldhahn ab. Regisseur Russel Mulcahy (Highlander, Shadow, Resident Evil: Extinction) und die Produzenten William Panzer und Peter Davis wurden nach Hause geschickt und der Film sozusagen vom Konkursverwalter mit einem Notgroschen zu Ende gebracht. Doch die Europäer hatten im Gegensatz zum amerikanischen Publikum Glück im Unglück. Letztere bekamen nämlich nur eine verstümmelte Torsofassung zu sehen, während die europäischen Filmfreunde eine halbwegs taugliche Version zu Gesicht bekamen. Die war zwar noch immer weit von der sogenannten ‚Renegade‘-Fassung – Regisseur Mulcahys Directors Cut — entfernt, jedoch ohne das Wissen um das eigentliche Drehbuch ein ganz ansehnlicher Trip, mit schönen optischen Ideen.
1994 (Highlander II – Die Rückkehr wurde 1991 gedreht) ist die Ozonschicht zerstört. Ein gigantischer Laserschutzschild schützt die Menschen vor der ultravioletten Strahlung der Sonne. Erbaut wurde der Schild mit der Hilfe von Highlander Connor MacLeod (selbstgefällig; Christopher Lambert). 25 Jahre später liegt eine verwahrloste Gesellschaft unter dem Schutzschild und ein abgehalfterter MacLeod erinnert sich an sein Leben und wie er von General Katana vom Planeten Zeist auf die Erde verbannt wurde. Wir erfahren auch, dass alle Highlander auf der Erde Verbannte von Zeist waren. Um MacLeods Rückkehr zu seinem Heimatplaneten zu verhindern, schickt Katana zwei Killer, um MacLeod auszuschalten. Der Highlander erfährt auch, dass die Ozonschicht wieder hergestellt und der Schutzschild somit überflüssig ist. Erzfeind Katana taucht schließlich auch auf der Erde auf, um mit den Betreibern des Schutzschildes gemeinsame Sache zu machen und die Menschen weiter zu unterjochen. Es gelingt MacLeods Freund Ramirez (herrlich; Sean Connery) wiederzubeleben und mit ihm Katana zu bekämpfen.

Die Story klingt ziemlich hanebüchen und ergibt kaum Sinn. Allein der Nostalgiebonus und die Schauwerte sind es, die Highlander II – Die Rückkehr sehenswert machen. Der Kampf MacLeods mit den irren Killern auf ihren Hoverboard-Kopien, die Plansequenz in der Oper und der Look des Films sind ein Augenschmaus. Auch Connery überzeugt mit großer Spielfreude. Kein Wunder bei einer Millionengage für kaum zehn Drehtage. Doch Connerys Charisma und Witz retten den Film durch manche Durststrecke.

Bei der vorliegenden Version handelt es sich um die normale Kinofassung, die um zwei Szenen erweitert und in den Gewaltszenen um z.T. Close Ups zensiert wurde. Hier liegt also quasi die fünfte Schnittfassung vor. Den hard-Fans sei zur amerikanischen Special Edition geraten, die den ‚Renegade‘-Cut beinhaltet, der mit verbesserten Effekten versehen wurde; quasi der Producers Cut. Leider muss der Fan bei vorliegender Version auf das großartige originale Plakatmotiv und Extras verzichten. Das Bild ist dafür erstmals in halbwegs guter Qualität vorhanden, täuscht aber nicht darüber hinweg, dass wohl wieder eine Videokassette zur Abtastung herangezogen wurde.

Warum lohnt sich Highlander II – Die Rückkehr nun doch? Nüchtern betrachtet ist der Film nicht nur Christopher Lamberts letzter großer (Kino)Film. Auch genießt der Film unter Filmfreunden den Ruf, der letzte gute Highlander zu sein. Trash-Fans kommen bei der kruden Story, dem Pseudo-Womanizer Lambert und den Logikfehlern (die großteils durch den Wechsel der Verantwortlichen hinter der Kamera verursacht wurden) eh auf ihre Kosten.

Highlander II – Die Rückkehr

Nach dem riesigen Erfolg im europäischen Kino und später auch in den amerikanischen Videotheken, war es nur eine Frage der Zeit, bis die Highlander-Saga fortgesetzt werden würde. Mit „Highlander II“ gelang es dann auch, den besten Teil der insgesamt drei Sequels zu drehen.
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