Colossus - The Forbin Project

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Basierend auf einer Romanreihe aus den 1960ern und 1970ern, droht ein Supercomputer die Weltherrschaft an sich zu reißen. Natürlich nicht so bildgewaltig wie „Cyberdine“ in den Terminator-Filmen, aber effektiv in seiner Reduktion auf wenige Schauplätze und simple Stringenz. Hinzu kommt eine schnörkellose Bildsprache, gute Darsteller, ein wenig Humor und eine beinahe allgegenwärtige Bedrohung. Fertig ist ein leider übersehener Klassiker des kalten Krieges bzw. des Science-Ficton-Kinos.
Dr. Charles Forbin (Eric Braeden) hat den Supercomputer Colossus erfunden, der die Verteidigung der USA übernehmen soll. Alles läuft reibungslos, bis Colossus „another system“ ausfindig macht – Guardian. Guardian ist die russische Antwort auf Colossus und nicht minder perfekt konstruiert. Die beiden Supercomputer verschmelzen via Telefonleitung zu einer Einheit und verleiben sich die gesamte Atomwaffengewalt beider Supermächte ein. Jeder Versuch von Forbin oder dem Militär, die Computer abzuschalten, wird mit einem Atomschlag quittiert. Die Menschheit hat keine Chance, sich dem Willen der neuen Herrschaft zu widersetzen.

Das Ziel von Colossus und Guardian (man beachte, dass der russische Computer einen englischen Namen hat) ist im Grunde ehrenhaft: Frieden auf Erden. Dieses Ziel wird eben nur mit allen zur Verfügung stehenden Waffen und aller notwendigen Härte verfolgt. Joseph Sargents Adaption ist in seiner Umsetzung ähnlich effektiv wie Colossus in seiner: Kälte, Sterilität, totale Überwachung – die Bilder sind genau richtig für diese Art Film. Großartig die Szenen, in denen Dr. Forbin seinen Tagesablauf mit Colossus aushandelt – unter anderem, ob und wieviel Sex er haben darf. Großes Kino. Leider kommt das Ende überraschend abrupt, ist jedoch auch somit ehrlich konsequent.

Die DVD-Edition kommt in schönem Cinemascope, liefert ein interessantes Booklet und ein paar schöne Extras. Leider hat der Ton ein paar Schwankungen, was aber nicht sehr stört. Fazit: Eine tolle Veröffentlichung, die Schule machen sollte. Sci-Fi-Freunde müssen hier zugreifen. Hier wäre ein Remake sicherlich ein wünschenswerter Zug.

Colossus - The Forbin Project

Basierend auf einer Romanreihe aus den 1960ern und 1970ern, droht ein Supercomputer die Weltherrschaft an sich zu reißen. Natürlich nicht so bildgewaltig wie „Cyberdine“ in den „Terminator“-Filmen, aber effektiv in seiner Reduktion auf wenige Schauplätze und simple Stringenz.
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