Die Geheimnisse von Lissabon

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Eine Frau ohne Geheimnisse ist wie eine Blume ohne Duft

Capelight präsentiert mit Die Geheimnisse von Lissabon eine französisch-portugiesische Ko-Produktion aus dem Jahr 2010, die aufwendig gestaltet ist und längst vergangene Zeiten wieder auferstehen lässt. Eine Serie nicht unähnlich den historischen Serienprogrammen von HBO, wenngleich deutlich zahmer.
Im Portugal des frühen 19. Jahrhunderts wächst der Waisenjunge Pedro in einem katholischen Internat auf. Pater Diniz beichtet ihm Jahre später, dass seine Mutter noch lebt, weswegen sich Pedro auf die Suche nach ihr und seiner Abstammung macht. Dabei taucht er ein in eine Welt der Reichen und der Schönen — doch schnell tun sich Abgründe auf.

Man mag darüber streiten können, ob die Miniserie nun besonders authentisch ist, aber sie verfügt über all die Elemente, die große Soaps ausmachen: Liebe, Intrigen und Verrat. Damit hebt sie sich von ähnlich gelagerten Formaten nicht ab, zeigt aber auch auf, dass unabhängig von Herkunftsland und Spielort Geschichten universell sind. Der Kampf von Reich gegen Arm, Gut gegen Böse, Liebe gegen Hass ist allüberall gleich.

Die hierzulande durchweg unbekannten Mimen schlagen sich in ihren Rollen gut. Tatsächlich hilft es sogar, dass man keinen der Schauspieler kennt. So können sie ganz und gar in ihren Parts aufgehen, da man sie mit keiner anderen zuvor gespielten Figur in Verbindung bringt.

Die Geheimnisse von Lissabon ist eine schöne Veröffentlichung und wartet mit umfangreichem Bonusmaterial auf, das tiefe Einblicke in die Produktion der Serie gibt. Gerade bei einem obskuren Format wie diesem ist das überraschend, aber dafür umso schöner. Die in satten Farben und schönem Ambiente schwelgende Miniserie richtet sich nicht vornehmlich an ein weibliches Publikum, auch wenn es um schwierige Liebschaften geht. Wer historische Serien mit romantischem Einschlag mag, wird hier gute Unterhaltung finden.

Die Geheimnisse von Lissabon

Capelight präsentiert mit „Die Geheimnisse von Lissabon“ eine französisch-portugiesische Ko-Produktion aus dem Jahr 2010, die aufwendig gestaltet ist und längst vergangene Zeiten wieder auferstehen lässt. Eine Serie nicht unähnlich den historischen Serienprogrammen von HBO, wenngleich deutlich zahmer.
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