It's Alive

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Kinder sind manchmal der wahre Horror

Das Böse, das sich im unschuldigen Kind einnistet, fasziniert Filmemacher schon seit jeher. Seien es nun Klassiker wie Der Exorzist, Rosemary’s Baby oder natürlich Das Omen. In der jüngsten Zeit waren es vor allem Filme wie The Children, The Orphan oder Das Waisenhaus, die die Mär vom Grauen im unscheinbaren Gewand verbreiten. It’s alive reiht sich demzufolge in guter Gesellschaft ein, denn It’s Alive ist das Remake eines 70er Jahre Klassikers, der zwei oder drei Fortsetzungen nach sich zog, aber nie den Kultstatus der oben genannten Klassiker desselben Jahrzehnts erreichte. Doch steht hier weniger die Psychologie der Situation im Vordergrund, sondern der Horror und zum Ende hin der Splatter.
Die Studentin Lenore bricht ihr Studium ab, um sich ganz ihrem Freund Frank und dem kommenden Baby zu widmen. Liebevoll richtet man das neue Heim her, um dem Baby ein liebevolles Zuhause zu geben. Und dann ist es endlich soweit, die Wehen setzen ein. Doch bei der Geburt geht – gelinde gesagt – etwas schief: Der Kreißsaal wird zum Schlachthaus, nur Mutter und Tochter überleben. Das Massaker wird nicht in den Zusammenhang mit den Überlebenden gebracht und so geht es schon bald in die heimischen vier Wände. Doch die anfängliche Idylle trügt und immer wieder finden Lenore und Frank tote Tiere hinterm Haus. Das ihr kleiner Schatz ein gefräßiges und blutrünstiges Monster ist, ahnt Lenore als erstes, doch sagt sie nichts, denn Mutterliebe ist stärker… Auch, als es die ersten menschlichen Opfer gibt, will sie es nicht wahr haben.

It’s Alive ist ein schicker, gut gefilmter Horrorfilm der neueren Art. War das Original von 1974 noch ein schmutziger Blutklumpen, geht das Remake den für heute üblichen Weg: Style over content – jedenfalls weitgehend. Der Splatter wirkt nur bei ein, zwei Szenen auf den bloßen Effekt gebürstet, ansonsten wird das Blut dezent eingesetzt. Das Grauen kommt vorhersehbar und auf leisen Sohlen. Auch ist das mörderische Baby meist nicht zu sehen, sondern eher auf der Tonspur zu Hause. Die tödlichen Attacken sind – wohl auch um der Glaubhaftigkeit willen – zumeist off screen.

Genrefans werden ihren Spaß an dem Remake haben, auch wenn sie das Original schon kennen. Neues werden sie jedoch nicht entdecken. Der Film ist ordentlich gefilmt, die Spannungsschraube wird konsequent angezogen und die Darsteller sind routiniert gut. Bild und Ton der DVD sind absolut zufriedenstellend und ein kleines Making of verrät ein bisschen was Interessantes zu den Hintergrund dieser Neuauflage.

It's Alive

Das Böse, das sich im unschuldigen Kind einnistet, fasziniert Filmemacher schon seit jeher. Seien es nun Klassiker wie „Der Exorzist“, „Rosemary’s Baby“ oder natürlich „Das Omen“. In der jüngsten Zeit waren es vor allem Filme wie „The Children“, „The Orphan“ oder „Das Waisenhaus“, die die Mär vom Grauen im unscheinbaren Gewand verbreiten.
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