Give 'em Hell, Malone!

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Vollmundig wird Give ‚em Hell, Malone! als Mischung aus dem großartigen Walter Hill Actioner Last Man Standing und Robert Rodriguez‘ visuellen Overkill Sin City angepriesen – und das macht Sinn. Einer kämpft gegen alle und Ausstattung, Kostüm und Look sind 1A Film Noir. Eine Prise Punisher (ebenfalls mit Thomas Jane) wurde ebenfalls darüber gestreut. Give ‚em Hell, Malone! bietet brutale Action, coole Sprüche, gefährlich-schöne Frauen und harte Kerle, die nicht nur austeilen können, sondern auch einstecken. Dennoch ist Give ‚em Hell, Malone! anzumerken, warum er in Amerika kein Hit war und hier zu Lande erst gar nicht ins Kino kam.
Malone (Thomas Jane, Der Nebel) erhält von der mysteriösen Evelyn (Elsa Pataky) den Auftrag, Gangsterboss Whitmores (Gregory Harrison) Koffer zu stehlen. Doch Malone rennt in eine Falle, kommt gerade so mit dem Leben davon. Klar, dass er nun wissen will, wer hinter der Sache steckt. Den Inhalt des Koffers behält er sicherheitshalber auch erstmal für sich. Da Whitmore den Koffer unbedingt wieder haben will, hetzt der seine besten Männer und Boulder (Ving Rhames, Dawn of the Dead, Scorpion King), den Härtesten der Harten auf Malone. Doch dieser lässt sich von keinem Faustschlag und keiner Kugel der Welt aufhalten, um sein Ziel zu erreichen. Denn es geht nicht nur um Malone allein. Seine Familie wurde einst getötet und Malone weiß, dass der Sumpf, in den er geraten ist, etwas mit dem Tod seiner Lieben zu tun hat. Und Malone lässt die Hölle los…

Russel Mulcahy ist kein Anfänger, dass sieht man sofort und weiß man sowieso. Der Regisseur von u.a. Highlander und Resident Evil: Extinction brennt mit dem (recht knappen) 15 Millionen Dollar Budget ein Action-Feuerwerk ab, das sich gewaschen hat. Stylische Schießorgien, halsbrecherische Autojagden über nächtliche, regennasse Straßen, brutalste Schlägereien und düstere Straßenschluchten – die Optik in Give ‚em Hell, Malone! ist makellos. Nur leider ist das Drehbuch von Mark Hosak eher mau und versucht mit dem regelmäßigen Auftauchen von Malones betrunkener Mutter, krampfhaft ein Humorelement in die, im Grunde bitterböse, Story zu pressen. Geht Malone noch als menschlichere Reinkarnation von Mickey Rourkes Marv in Sin City durch, hat man eigentlich wenig Lust, der Story zu folgen. Sie taugt kaum, ist nur ein dünner, roter Faden und dreht sich im Kreis.

Nicht falsch verstehen, Give ‚em Hell, Malone! ist absolut cool und schön brutal. Nur gibt es viel Leerlauf und nur wenig Leben in den Personen. Und das bißchen Tiefe, die den Figuren gegeben wird, scheint aufgesetzt und alibihaft. An den Schauwerten liegt es also nicht, dass Give ‚em Hell, Malone! nicht durchgehend zündet. Doch trotz der Mängel, ist Give ‚em Hell, Malone! ein schöner Actioner, den Genrefans gesehen haben sollten.

Give 'em Hell, Malone!

Vollmundig wird „Give ‚em Hell, Malone!“ als Mischung aus dem großartigen Walter Hill Actioner „Last Man Standing“ und Robert Rodriguez‘ visuellen Overkill „Sin City“ angepriesen – und das macht Sinn.
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