Lang lebe Ned Devine!

Eine Filmkritik von Marie Anderson

Ein gewaltiger Lottogewinn in Millionenhöhe stellt für viele konventionelle Zocker den Lebenstraum schlechthin dar, der ein sorgenfreies Dasein in Saus und Braus verspricht. Wenn dann eines Tages tatsächlich die getippten Zahlen gezogen werden und der glückliche Gewinner vor Schreck geradewegs verstirbt, befinden wir uns mitten in der zünftigen Komödie Lang lebe Ned Devine!, die dieses Szenario in einem dörflichen Ambiente in Irland entwirft. Das Spielfilmdebüt des britischen Regisseurs Kirk Jones mit seinem kauzigen Ensemble betagter Akteure wurde auf internationalen Festivals nominiert wie ausgezeichnet und lief 1999 sehr erfolgreich auch in den deutschen Kinos.
Bei dem passionierten Lottospieler Jackie O’Shea (Ian Bannen) schlägt diese Nachricht wie eine Bombe ein: Der Gewinner des Jackpots stammt ausgerechnet aus seinem Heimatdorf Tully More! Der agile alte Herr will nun gemeinsam mit seiner Frau Annie (Fionnula Flanagan) und seinem Freund Michael O’Sullivan (David Kelly) auf Teufel komm raus in Erfahrung bringen, wer in der knapp über fünfzig Seelen Gemeinde der Besitzer des großen Loses ist. Als der herzensgute Ned Devine (Jimmy Keogh) einer zu Spionagezwecken einberufenen Zusammenkunft der Lottospieler fern bleibt, fällt der Verdacht natürlich rasch auf ihn. Und in der Tat wurden Ned Devines Zahlen gezogen, doch vom Schock des Glücks vor dem Fernseher dahingerafft weilt dieser nicht mehr unter den Lebenden. Doch Jackie gibt den gierigen Gedanken, doch noch kräftig von diesem Gewinn zu profitieren, keineswegs auf …

Ein Schelmenstück voll knarziger Komik mit ebenso verschlagenen wie charmanten Akteuren in einer ansprechenden Landschaft ist Kirk Jones (Eine zauberhafte Nanny / Nanny McPhee, 2005, Everybody´s Fine, 2009) hier gelungen, der seinen Charakteren ausreichend Spielraum verschafft, um sich mit köstlicher Rasanz innerhalb der Dynamik der Ereignisse zu entwickeln. Prächtige Bilder von kruder Schlichtheit und treffsichere Dialoge erschaffen ein kleines Universum der Geschäftigkeit ums große Geld als Glücksverheißung, dessen Helden in allzu menschlicher Manier ganz zauberhaft zu unterhalten verstehen.

Lang lebe Ned Devine!

Ein gewaltiger Lottogewinn in Millionenhöhe stellt für viele konventionelle Zocker den Lebenstraum schlechthin dar, der ein sorgenfreies Dasein in Saus und Braus verspricht.
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