Lies & Illusions

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Christian Slater und Cuba Gooding jr. waren mal so was von gefragt… Hatte sich ersterer mit True Romance und John Woos Operation: Broken Arrow eine treue Fangemeinde erspielt, bekam Gooding jr. für seine Auftritte in Jerry Maguire und Besser geht’s nicht nicht nur Lob, sondern auch Preise noch und nöcher. Das waren die 1990er. Heute dümpeln die Karrieren der beiden Schauspieler in den direct-to-video-Regalen der Videotheken vor sich hin. Das ist schade, aber auch berechtigt, da die Rollenwahl des öfteren vom Geld und nicht vom Drehbuch motiviert war. Mit Lies & Illusions liefert Regieprofi Tibor Takács (Gate – Die Unterirdischen) einen kleinen und feinen Thriller ab, der zumindest niemandem wehtut und solide Genreunterhaltung bietet.

Bestsellerautor Wes Wilson (Christian Slater) hat alles, was man sich wünscht: Erfolg, eine tolle Verlobte und zahlreiche Fans. Doch eines Abends ist es damit aus: Auf einem Parkplatz wird er nach einer Preisverleihung zusammengeschlagen und seine Frau Samantha (Sarah Ann Schultz) entführt. Wes versucht alles, Samantha wieder zu finden, doch die junge Frau bleibt verschwunden. Schon bald tauchen zwielichtige Männer auf, die Wes beschatten. Ein Jahr später, Wes ist mittlerweile mit der Journalistin Nicole (Christa Campbell, Day of the Dead) liiert, treten die Männer um Isaac (Cuba Gooding, jr) massiv in Wes‘ Leben und fordern irgendwelche Diamanden, die Samantha ihnen einst gestohlen hat. Schnell dämmert dem überrumpelten Wes, dass seine Verlobte nicht die war, für die sie sich ausgab.

Wow, Christian Slater in erträglich. Das gab es schon lange nicht mehr. Zwar overacted der ehemalige Teenstar (Young Guns, Hart auf Sendung) zum Ende hin am Rande der Karikatur, doch Regisseur Takács versteht es, ihm immer wieder mal den Wind aus den Segeln zu nehmen, indem er Slater zum Beispiel nach einigen großmäuligen Sprüchen wie einen Jammerlappen über eine Schusswunde heulen lässt. Und Gooding, jr? Der gibt schön fies den Bösewicht mit einer Prise Humor und Tuntigkeit. Und auch die Nebenrollen sind gut besetzt. Auf der technischen Seite muss man jedoch ein paar Abstriche machen. Die Action sollte wohl im Nachhinein im Schnitt temporeich werden, doch sieht das leider des öfteren ziemlich gewollt und nicht gekonnt aus. Und auch die Schüsse klingen eher nach Zündblättchen. Was man sich da wohl bei gedacht hat?

Trotz der genannten Mängel, ist Lies & Illusions akzeptable Filmunterhaltung. Der Film wird zwar sicher kein Klassiker, zum Ausleihen für den Abend ist er jedoch geeignet. Zudem gibt es ein kleines Making of, was ja mittlerweile auch schon wieder ein Luxusgut bei direct-to-video-Produktionen ist.
 

Lies & Illusions

Christian Slater und Cuba Gooding jr. waren mal so was von gefragt… Hatte sich ersterer mit „True Romance“ und John Woos „Operation: Broken Arrow“ eine treue Fangemeinde erspielt, bekam Gooding jr. für seine Auftritte in „Jerry Maguire“ und „Besser geht’s nicht“ nicht nur Lob“, sondern auch Preise noch und nöcher.

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