Die weiße Rose

Eine Filmkritik von Marie Anderson

"Wir sind Euer böses Gewissen"

Der Spielfilm Die weiße Rose über die Geschichte der Geschwister Sophie und Hans Scholl, die sich im Widerstand gegen das so genannte Dritte Reich engagierten und 1943 von den Nationalsozialisten hingerichtet wurden, ist längst ein Klassiker unter den fiktiven Stoffen zu diesem Themenkomplex. Von Michael Verhoeven inszeniert wurde das Drama mit dem Filmband in Silber und noch einmal in Gold für Lena Stolze als Beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet. Bemerkenswert ist, dass dieser Film über die wohl bekannteste Widerstandsgruppe zur Zeit des NS-Regimes zum kommerziell erfolgreichsten Film des Jahres 1982 avancierte.
München 1942: Während des Zweiten Weltkriegs im nationalsozialistischen Deutschland ist es eine Gruppe junger Studenten, die sich entschlossen hat, dem gleichgeschalteten Zeitgeist etwas entgegenzusetzen. Bei heimlichen, musikalisch getarnten Zusammenkünften entwickeln sie Texte für Flugblätter in dem Bestreben, die deutsche Bevölkerung aufzurütteln und zum Widerstand gegen die menschenverachtende Schreckensherrschaft zu bewegen. Die Studentin Sophie Scholl (Lena Stolze), die sich mit ihrer humanistischen Grundhaltung zunehmend von der repressiven Regierung der Nazis und ihren sozialen Auswirkungen abgestoßen fühlt, kommt allmählich dahinter, dass ihr Bruder Hans (Wulf Kessler) mit seinen Freunden Alexander Schmorell (Oliver Siebert), Christoph Probst (Werner Stocker) und Willi Graf (Ulrich Tukur) sich als „Weiße Rose“ insgeheim gegen Hitlers Machtapparat engagiert. Obwohl Hans auf Grund der extrem hohen Gefahr dagegen ist, arbeitet Sophie nun ebenfalls im Untergrund an Flugblättern und Wandparolen und schließt sich den Widerständlern an. Der Gruppe gelingt es, den kritischen Professor Kurt Huber (Martin Benrath) zur Mitarbeit zu bewegen, und die Aktionen der „Weißen Rose“ sorgen für reichlich Aufsehen und Unmut bei der Gestapo, bis Sophie und Hans schließlich beim Auslegen ihrer Schriften erwischt werden …

Sehr geradlinig erzählt und eng an den historischen Ereignissen orientiert stellt Die weiße Rose auch heute noch ein bewegendes Stück über das mutige Aufbegehren einer Gruppe von Menschen dar, die sich trotz aller Bedrohlichkeiten nicht davon abhalten ließ, die herrschende Gesinnung im Rahmen ihrer geringen Möglichkeiten zu unterwandern. Es sind Details wie die Schwierigkeit, überhaupt unauffällig ausreichend Papier und Briefmarken für die Flugblätter aufzutreiben, die den Film vor allem für ein junges Publikum so wertvoll erscheinen lassen, um eine ganz konkrete Vorstellung über die Bedingungen zu transportieren, unter denen sich dieser Widerstand gestalten musste. „Wir schweigen nicht, wir sind Euer böses Gewissen, die Weisse Rose lässt Euch keine Ruhe!“, lautet der letzte Satz des vierten Flugblatts der Gruppe, die mit ihrer unerschütterlichen Zivilcourage deutliche Zeichen gegen das Mitläufertum und die Ignoranz der deutschen Bevölkerung zur Zeit des Nationalsozialismus gesetzt hat.

Die weiße Rose

Der Spielfilm „Die weiße Rose“ über die Geschichte der Geschwister Sophie und Hans Scholl, die sich im Widerstand gegen das so genannte Dritte Reich engagierten und 1943 von den Nationalsozialisten hingerichtet wurden, ist längst ein Klassiker unter den fiktiven Stoffen zu diesem Themenkomplex.
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