Feast

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Der Sieger der 2004er Ausschreibung für Project Greenlight (eine Art Casting Show für Drehbuchautoren/Regisseure) war der kleine bissige Slasher Feast. Mit einiger Verspätung schaffte es der Film nun endlich auch auf den deutschen DVD-Markt. Und das Warten hat sich gelohnt, denn Feast unterhält Genrefans – trotz 08/15 Handlung — erstklassig, bietet Guts ‚n‘ Gore in Massen und taffe Heldinnen in engen, blutdurchtränkten Klamotten… Herz, was willst du mehr?
Eine Kneipe in der texanischen Wüste. Eine Gruppe Einheimischer und Durchreisender sitzt beim nächtlichen Bier, als unversehens ein blutverspritzter Mann mit Pump Gun herein gestürmt kommt. Er werde von Monstern verfolgt, man solle sofort alles verrammeln. Aber keine Sorge, er werde die Anwesenden beschützen. Sagt’s – und bekommt von einem Monster den Kopf abgerissen! Von nun an heißt es für die Anwesenden, sich mit allen erdenklichen Waffen gegen die ekligen Monster zur Wehr zu setzen. Dank kurz eingeblendeter Daten wie Name, Beruf, Lebenserwartung, wird dem Zuschauer ein marginaler Grundriss einer jeden Person gegeben. Die Lebenserwartung trifft jedoch nicht immer zu. Dass das einzige Kind vor den Augen der Mutter verspeist wird zeigt, dass hier nicht lange gefackelt wird. Die Lebenserwartungen für den Kleinen waren nämlich, laut Texttafel, rosig. Mit originellen Ideen, Kaltblütigkeit und viel Glück versucht man, den Morgen zu erleben. Bis dahin wird der Body Count jedoch immer höher…

Von der ersten Minute an ist klar, dass sich Feast nicht annährend ernst nimmt. Es spricht für die involvierten Produzenten (unter ihnen Matt Damon, Ben Affleck und Wes Craven), dass sie sich für solch ein kleines Drecksstück von Film entschieden haben. Die Story mag nicht originell sein, die vielen Ideen, Details und Situationen bieten genug Potential für Spannung und Spaß. Zumal man erst ab etwa der Mitte ahnt, wer denn nun bis zum Finale überlebt (und ob in Ganz oder in Stücken…). Regie-Debütant John Gulager durfte sich nach dem erfolgreichen ersten Film gleich an Teil 2 und 3 machen. Auf das Konto der Drehbuchautoren Marcus Dunstan und Patrick Melton gingen übrigens auch Saw 4 und 5. Und das Rock ‚n Roll Schwergewicht Henry Rollins in rosaner Jogginghose auftritt (und sein Image durch den Kakao zieht), macht Feast allemal sehenswert. Der Mann hat einfach Charisma – auch in rosa.

Feast ist nicht mehr und nicht weniger als good old dirty fan entertainment. Heftige Comic-Gewalt gibt sich mit derben Zoten, markigen Sprüchen und wilder Gewalt die mit Eiter besudelte Klinke in die Hand. Schön.

Feast

Der Sieger der 2004er Ausschreibung für Project Greenlight (eine Art Casting Show für Drehbuchautoren/Regisseure) war der kleine bissige Slasher Feast. Mit einiger Verspätung schaffte es der Film nun endlich auch auf den deutschen DVD-Markt.
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