Die Marx Brothers – Love Happy

Eine Filmkritik von Marie Anderson

Bei den Marx Brothers ist es wie bei den meisten Komikern im Grunde ganz einfach: Man mag ihren Humor und Stil, oder aber nicht. Doch jenseits des persönlichen Geschmacks zählen diese heiteren Brüder zu den Urgesteinen des respektlosen Witzes und haben seit den 1920er Jahren enorme Erfolge auf den Bühnen, im Radio und in der Filmbranche der USA gefeiert sowie die nachfolgenden Generationen lustiger Gesellen zweifellos mit geprägt. Die Marx Brothers – Love Happy, im deutschsprachigen Raum auch als Die Marx Brothers im Theater bekannt und im englischen Original mit deutschen Untertiteln präsentiert, ist der letzte gemeinsame Film des Trios Harpo, Groucho und Chico Marx, in dem auch Marilyn Monroe in einem ihrer ersten Engagements auf der Leinwand auftaucht.
Da stellt eine Truppe herzblütiger brotloser Künstler allen Mängeln zum Trotz die Bühnenshow „Love Happy“ auf die Beine, während der kauzige Kleingauner Harpo (Harpo Marx, wie stets ebenso stumm wie vielsagend und mit Harfenspiel-Auftritt) kostenfrei die Lebensmittel für das Ensemble organisiert. Als es Schwierigkeiten mit der Bezahlung der Requisiten gibt, springt der Alleskönner Faustino der Große (Chiko Marx) erfinderisch in die Bresche, der sich auf der Suche nach irgendeinem Job bei den Proben herumtreibt. Das vorzeitige Scheitern des Projektes ist erst einmal abgeschmettert, doch bald gibt es Schwierigkeiten ganz anderer Art, denn in einer von Harpo geraubten Sardinendose befindet sich das legendäre Collier der Romanoffs, hinter dem die mondäne Madame Egelichi (Ilona Massey) ebenso her ist wie der umtriebige Privatdetektiv Sam Grunion (Groucho Marx), der auch als Erzähler der Rahmenhandlung fungiert.

Mit diesem Arrangement aus derbem bis tiefsinnigem Wortwitz und klamaukiger Körperkomik aus dem Jahre 1949 verabschiedeten sich die Marx Brothers würdig von ihren gemeinsamen Filmen. Auch wenn vor allem Groucho, der pfiffige Kopf der Truppe, noch lange in der Unterhaltungsbranche unterwegs war, ging damit doch die erfolgreiche Ära der Brüder zu Ende, während für Marilyn Monroe nach diesem Film die Karriere erst richtig begann. Als Extra auf der DVD ist ein kleines Filmprogramm enthalten, dessen Randnotizen zu entnehmen ist, dass sich dieser Abschied der Marx Brothers für sie selbst jedoch keineswegs wehmütig gestaltete. Dort steht zu lesen: „Die 50er Jahre? Ohne uns. Die 40er waren schlimm genug!“

Die Marx Brothers – Love Happy

Bei den Marx Brothers ist es wie bei den meisten Komikern im Grunde ganz einfach: Man mag ihren Humor und Stil, oder aber nicht.
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