Demon Days

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Die Schatten der Vergangenheit

Ju On, Ringu, Shutter, The Call – asiatischer Horror war immer gut für einen gruseligen Filmabend. Und diese Welle ebbt einfach nicht ab. Demon Days ist nun ein weiterer Grusler, der in Asien, genauer in Shanghai, spielt.
Das Paar Sarah (Jaime King) und Jason (Terry Chen) aus Vancouver kehren wegen des tödlichen Jagdunfalls von Jasons hoch angesehenem Onkel in dessen chinesische Geburtsstadt zurück. Doch schon kurz nach ihrer Ankunft beginnt ihr kleiner Sohn unheimliche Erscheinungen zu bemerken und erkrankt auch körperlich. Sarah weiß nicht weiter und sucht einen Heilpraktiker auf, der ihr alsbald die Augen für die heimischen Mythologien öffnet. Als die Visionen des Sohnes auch Sarah heimsuchen und sie immer tiefer in die finstere Vergangenheit des toten Onkels und der immer seltsamer werdenden Tante (Pei-pei Cheng) eintaucht, öffnet sie Türen, die besser verschlossen geblieben wären. Denn die Vergangenheit von Onkel und Tante birgt einige finstere Geheimnisse. Und die Seelen der Toten ruhen nicht, bis ihrer Rache Genüge getan wird…

Regisseur Ernie Barbaras ist kein Unbekannter im Filmbusiness. Als Regisseur von Cube Zero und Echos 2 lieferte er routinierte Genrekost ab, als Co-Produzent von American Psycho gar großes Kino. Mit Demon Days gelingt ihm seine bisher überzeugendste und stilsicherste Regiearbeit. Zwar wirkt insbesondere die erste halbe Stunde zu inszeniert und träge, doch gute Darsteller, einige heftige Schocks und die liebevolle Ausstattung unterstützen einen gruseligen Filmspaß. Leider wird der auf dem Cover groß angekündigte Michael Biehn (The Abyss) in gerade mal einer Handvoll kurzer Szenen verheizt. Es wird Zeit, dass sich ein bekannterer Regisseur — wie Robert Rodriguez mit seinem großartigen Planet Terror — seiner annimmt und den mittlerweile vom A zum B (gerne auch C) Movie-Star abgestiegene Schauspieler wieder auf Kurs bringt. James Cameron, das ging auch in deine Richtung. Nicht umsonst hast du Biehn in so ziemlich jedem deiner Filme besetzt. Und ja, gut; er hat ihn auch aus Terminator 2 wieder rausgeschnitten.

Demon Days

Ju On, Ringu, Shutter, The Call – asiatischer Horror war immer gut für einen gruseligen Filmabend.
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