Streets of London

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Es gibt zahllose Filme, die vom rauen Alltag Jugendlicher auf den Straßen ihrer Stadt erzählen. This is England oder Break out sind zwei britische Beispiele, Kurz und schmerzlos, Knallhart oder Chiko sind deutsche Gegenstücke. Für gute Laune sorgen sie in den seltensten Fällen. Geht es doch darum, das harte Leben, ja den Überlebenskampf junger Menschen zu schildern, die ihren Platz in der Welt suchen.
Nach sechs Jahren Gefängnis kommt Sam (Noel Clarke – auch Regie und Buch) wieder raus. Bei einer Schlägerei tötete er einst einen seiner Feinde. Die folgenden 24 Stunden erzählen nun, wie Sam alte Freunde trifft und er feststellt, dass ihm nach dem Leben getrachtet wird. Einige der früheren Gegner wollen Rache für ihren toten Kumpel und kennen keine Gnade. Während Sam herauszufinden versucht, wer ihn töten will, besucht er auch seine Mutter und die Ex-Freundin. Doch niemand will ihn mehr sehen. Irgendwann kommt der Punkt, an dem Sam nichts mehr zu verlieren hat und er stellt sich seinen Verfolgern.

Streets of London führt die Geschichte des 2006er Streifens Kidulthood fort. Ein trauriges Generationsportrait, dass einen schwermütig und doch mit einem Funken Hoffnung zurück lässt. Die negative Grundstimmung, die von Wut, Verzweiflung und Verachtung bestimmt wird, zieht den Zuschauer bald mit und zeigt ein trauriges Bild von England. Hier rauben Freunde Freunde aus, je nachdem wie man gerade drauf ist. Optisch ist man immer in Bewegung, die Kamera von Brian Tufano (Billy Elliot) dokumentiert mehr, als dass sie inszeniert.

Darstellerleistungen und Synchronisation schwanken häufig, was den guten Gesamteindruck jedoch nicht sehr schmälert. Dazu kommt ein ordentliches Making of, dass jeden der Darsteller zu Wort kommen lässt und (nicht zu tiefe) Einblicke in die Entstehung von Adulthood – so der Originaltitel – gibt.

Streets of London

Es gibt zahllose Filme, die vom rauen Alltag Jugendlicher auf den Straßen ihrer Stadt erzählen. „This is England“ oder „Break out“ sind zwei britische Beispiele, „Kurz und schmerzlos“, „Knallhart“ oder „Chiko“ sind die deutschen Gegenstücke. Für gute Laune sorgen sie in den seltensten Fällen.
  • Trailer
  • Bilder

Meinungen