Peter Alexander Edition

Eine Filmkritik von Stefan Otto

Leichte Muse

Zu „Peter dem Großen“, so der österreichische Regisseur Franz Antel, sei Peter Alexander erst durch die Fernsehshows und die Konzerte geworden, „nicht durch seine schauspielerischen Leistungen“. Rund 600 Fernsehauftritte absolvierte Alexander, spielte aber auch in 39 Filmen, von denen vier die vorliegende Peter-Alexander-Edition bilden.
Vier Filme der leichten Muse, mit seichten Stories, angemessen umgesetzt. Verwechslungskomödien mit vorhersehbaren Gags, die noch dazu viel zu schnell in Klamauk umschlagen. Schlagerfilme mit Melodien, die allmählich in Vergessenheit geraten. Komödien, die auf Harmonie und Happy Ends hinauslaufen. Mehr als einmal fühlt man sich beim Betrachten dieser Werke aus den Jahren 1959 bis 1963 an Fernsehsendungen wie Zum Blauen Bock erinnert, an den Musikantenstadl oder an diverse Fernsehfeste der Volksmusik mit dem faltigen Florian Silbereisen.

In seinen Sendungen wie seinen Filmen war Peter Alexander ein sehr smarter Charmeur, ein Entertainer mit angenehmer Sprech- und Gesangsstimme und ein herausragender Parodist. Dass er nie eine Chance bekommen (oder wahrgenommen oder herbeigeführt) hat, seine Talente auch in anderen Rollen und vor allem in anspruchsvolleren Filmen zu beweisen, ist ehrlich zu bedauern.

Der älteste ist zugleich der schlechteste Film in dieser Box: Salem Aleikum. Alexander spielt einen Lehrer für orientalische Sprachen und begeisterten Hobbymusiker. Als er eine Tanzgruppe durch Nordafrika begleitet, stellt sich heraus, dass er einem Schmugglerkönig verblüffend ähnelt. Der Lehrer landet gefesselt im Wüstensand. Ein Revuefilm mit viel Fernsehballett-„Charme“.

Im weißen Rössl von Werner Jacobs ist die vierte Verfilmung von Ralph Benatzkys Operette. Alexander gibt den gewandten, singenden Oberkellner Leopold im „Weißen Rössl“ am Wolfgangsee. Mehr oder weniger heimlich ist er in seine Chefin verliebt und beobachtet eifersüchtig ihr Interesse an dem Juristen Dr. Seidler. Als modernisierte Operettenverfilmung ein gelungenes Beispiel seiner Art, wenn auch Gunther Philipp — wie so oft — einige Albernheiten zuviel ins Spiel bringt.

Als Josef Schwejk böhmakelt Alexander sich durch Wolfgang Liebeneiners schwarz-weißen Militärschwank Schwejks Flegeljahre, und in der Travestie-Komödie Charleys Tante, wie Salem Aleikum von Regisseur Géza von Cziffra, spielt er den promovierten Diplomaten Wilder, der lustvoll eine Frau, die Tante von Charley eben, spielt.

Peter Alexander Edition

Zu „Peter dem Großen“, so der österreichische Regisseur Franz Antel, sei Peter Alexander erst durch die Fernsehshows und die Konzerte geworden, „nicht durch seine schauspielerischen Leistungen“.
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