Extras (Staffel 1)

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Aus dem Leben eines Statisten

Rick Gervais dürfte manchem Zuschauer aus der britischen Vorlage zu Stromberg (genau, die Serie ist geklaut) bekannt sein. The Office, so ihr Name, wurde mittlerweile eingestellt und harrt ihrer amerikanischen Adaption. Um sich nicht zu langweilen, haben die Köpfe hinter The Office (Gervais und sein Partner Stephen Merchant) ein neues Projekt gestemmt: Extras. Und was soll man sagen, Extras (das englische Wort für Statisten) überzeugt in fasst jeder Minute, ist zum brüllen komisch — und leider nur sechs Folgen lang.

Besonderes Highlight bei jeder Episode sind die Gaststars, wie Samuel L. Jackson (Shaft, Snakes on a Plane), Kate Winslet (Titanic, Marrakesch), Ben Stiller (Nachts im Museum) oder Patrick Steward (X-Men, Star Trek), die sich ausnahmslos selbst auf die Schippe nehmen und ihr Image und die Rollen, für die sie berühmt sind, mit Wonne persiflieren. Besonders Kate Winslet sticht mit einem derben Humor hervor. Und auch Ben Stiller wird nicht müde, die Einspielergebnisse seiner Blockbuster aufzuzählen.

Andy Millman (Ricky Gervais) ist Statist. Hauptberuflich. Und träumt von einer Sprechrolle. Doch jeder Versuch, sich anzubiedern, einzuschleimen oder einfach nur zu fragen, geht nach hinten los. Und verbockt er es nicht selbst, ist da seine leicht nymphomane Freundin Maggie (Ashley Jensen). Die Arme steuert von einem Fettnapf in den nächsten. Oft so derbe, das man sich fremdschämend abwenden will. „Glücklicherweise“ hat Andy aber einen Agenten (Stephen Merchant), der ihm nicht eine lausige Rolle besorgen kann, aber dennoch immer vielbeschäftigt ist. So stolpert Andy von einem Drama ins nächste und sein Ego und seine Ignoranz gegenüber seiner Umwelt legen ihm immer wieder Steine in den Weg. Zum Glück hat er aber noch ein Ass im Ärmel; nämlich das Konzept für eine Sitcom. Mit ihm in der Hauptrolle. Wäre da nicht sein unfähiger Agent, der ihm immer wieder in den Rücken fällt…

Die DVD zur ersten Staffel bietet 90 Minuten an Bonusmaterial. Unter anderem wird man Zeuge, wie Gervais und Merchant in einer Nacht- und Nebelaktion versuchen, einen adäquaten Ersatz für den abgesprungenen Jude Law aufzutreiben. Was liegt da näher als zu versuchen, den Agenten von Leonardo Di Caprio an die Strippe zu bekommen. Oder das Feature, in dem Gervais seinen Cutter mit Klebeband einwickelt… Nein, es ist nicht zu beschreiben. Ansehen! Sofort!
 

Extras (Staffel 1)

Rick Gervais dürfte manchem Zuschauer aus der britischen Vorlage zu Stromberg (genau, die Serie ist geklaut) bekannt sein.

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