Perdita Durango

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Embryonen on the road

800 Bullets Regisseur Álex de la Iglesia lieferte 1997 ein Paradebeispiel für einen harten, menschenverachtenden Roadmovie ab, bei dem es jedoch immer auch was lachen gibt. Unmöglich? Überhaupt nicht. Perdita Durango sollte für viel Medienrummel um die expliziten Gewaltausbrüche sorgen und die beiden Hauptdarsteller Rosie Perez (Fearless, Unterwegs mit Jungs) und Javier Bardem (No Country for Old Men) schlagartig bekannt machen.
Die herunter gekommene Prostituierte Perdita (Rosie Perez) trifft in einem Kaff nahe der mexikanischen Grenze auf den völlig durchgedrehten Voodoo-Priester Romero (Javier Bardem). Man könnte meinen, der Wahnsinn, den beide inne haben, hat sie zusammen geführt. Schlagartig verfallen sie einander. Um an Geld zu kommen, übernehmen sie für einen Mafiagangster einen Job: Sie sollen eine LKW-Ladung mit gefrorenen Embryonen nach Las Vegas bringen und sie dort bei einem Kosmetikhersteller abliefern. Auf ihrem Weg durch die flirrende Hitze Texas, hinterlassen Perdita und Romero nicht nur eine gewaltige Blutspur, sondern kidnappen auch noch ein Teenager-Pärchen, das sie wahlweise verführen bzw. vergewaltigen, bevor es geopfert werden soll. Dem nicht genug, sind ihnen Cops, ehemalige Kumpane und der Vater des Mädchens auf den Versen.

Bonnie und Clyde treffen auf Natural Born Killers und Angel Heart; so könnte man die Story grob zusammenfassen. Dieses zu Unrecht etwas untergegangene Filmjuwel, besticht vor allem durch seinen totalen Overkill an Gewaltexzessen und Tabubrüchen, drogentrippigen Szenarien und überragenden Darstellern, die es schaffen, ihre gebrochenen Charaktere auch noch sympathisch zu machen. Trotz der ekelhaften Dinge, die sie tun. Sollte man gesehen haben.

Perdita Durango

800 Bullets Regisseur Alex de la Iglesia lieferte 1997 ein Paradebeispiel für einen harten, menschenverachtenden Roadmovie ab, bei dem es jedoch immer auch was lachen gibt.
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