Superhero Movie

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Darauf hat die Welt gewartet?

„With great power come great bitches!“ Na, hat darauf nicht die Welt gewartet? Nach diversen Spoofs (also Persiflage eines Filmgenres), wie zum Beispiel Die Reise in einem verrückten Flugzeug (Katastrophenfilm), Scary Movie (der Slasherfilm) oder Epic Movie (das Kostümepos), hat es sich eingebürgert, Blockbuster der letzten Monate durch den Kakao zu ziehen. Superhero Movie ist ein weiteres dieser Spoof-Movies, die vor nichts halt machen und gerne (wie bei den Amis üblich) durch den Bodensatz des Fäkalhumors stapfen. Dank der ausführenden Produzenten David Zucker und Robert Weiss – beide erfahren mit Die nackte Kanone, A Night at the Roxbury (Geheimtipp!) und Top Secret! — treffen glücklicherweise genug Gags ins Schwarze. Mehr zumindest, als der allgemeine Tenor glauben machen will.
Die Story hält sich eng an die des ersten Spider-Man Films: Rick Riker (Drake Bell) ist heimlich in die Schulschönheit Jill Johnson (Sara Paxton) verliebt. Die ist jedoch mit Schulschönling Trey (Kevin Hart) zusammen. Dessen reicher und größenwahnsinniger Onkel Lou Landers (Christopher McDonald) plant derweil ein mörderisches Experiment um die Welt zu beherrschen und Unsterblichkeit zu erlangen. Bei einem Schulausflug wird derweil Rick von einer mutierten Libelle gebissen und kämpft von nun an als Dragonfly gegen den, nun auch mit Superkräften ausgestatteten Lou Landers. Landers heißt mittlerweile Hourglass und bedroht schließlich auch Ricks Tante (Marion Ross), weiß er doch, dass nur Dragonfly ein ernstzunehmender Gegner ist…

Die Erwartungen waren durch die übliche Berichterstattung nicht sehr hoch. Doch der Rezensent wollte sich auch gerne eines Besseren belehren lassen, schließlich konnte er auch Scary Movie 3 und 4 etwas abgewinnen. Waren dort doch auch neben zahlreichen Rohrkrepierern immer auch ein paar zündende Gags vertreten. Positiv fällt zunächst auf, dass das so sehr wichtige Timing oft stimmig ist und selten Langeweile aufkommt (auch wenn manche Gags unnötig über strapaziert werden). Natürlich ist es wichtig, dass man die persiflierten Filme auch kennt. Spider-Man, X-Men, Fantastic Four – man sollte mindestens ein paar dieser Mehrteiler gesehen haben.

Leider sind Gags einfach in die Geschichte eingefügt wurden, um sie untergebracht zu haben. Aus der Story ergeben sich höchstens ein paar Spider-Man-Momente. Daher wirken einige Späße bemüht und unlustig. Was auch für die zahlreichen Witzchen gilt, die weit unter der Gürtellinie liegen. Minutenlange Furzattacken und Kotzerei sind nicht jedermanns Sache. Positiv sei aber unbedingt der Tom Cruise-Auftritt erwähnt, in der ein erstaunlich gutes Cruise-Double unter hysterischem Lachen verkündet „The Dragonfly can’t even fly. But I can fly! I can fly!“ und schließlich einen Reporter bedroht („Don’t ask this question!“).

Für einen sinnfreien und kurzen Filmspass (Superhero Movie dauert keine 90 Minuten, dazu gibt es noch einige Outtakes bzw. alternative Szenen im Abspann) eignet sich Superhero Movie ohne Probleme. Das Niveau ist jedoch eher untere Schublade – nicht das sich nachher jemand beschwert, er sei nicht gewarnt worden.

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„With great power come great bitches!“ Na, hat darauf nicht die Welt gewartet?
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