The Slaughter

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Auf zum Tanz

Cover und Rückseite wollen den direkten Vergleich mit Sam Raimis Klassiker Tanz der Teufel. Nun, The Slaughter kann – trotz besserem Make up – dem Vergleich nicht stand halten. Das ist natürlich klar, war Sam Raimis-Debüt doch eine eitrige Ausgeburt an Innovation und kreativer Entgleisung. So etwas gelingt nicht jedem. Dennoch unterhält The Slaughter in manchen Momenten ganz gut und outet seinen Regisseur als akzeptablen Handwerker.
Nach einem stimmigen Prolog über eine Hexenzeremonie, in deren Verlauf ein weiblicher Dämon von diversen nackten Grazien geweckt wird und diese sogleich kalt macht, springt The Slaughter ins Jetzt. Hier soll eine Gruppe Twens ein altes Haus sanieren. Der neue Eigentümer, ein arroganter Fiesling samt nerviger Assistentin, überwacht alles argwöhnisch. Es dauert nicht lange, bis die Gruppe auf ein altes Buch, gebunden in Menschenhaut, stößt und erstmal ein paar Beschwörungsformeln runterbetet. Prompt erweckt man damit den weiblichen Dämon vom Anfang, der sich nun die handwerklich begabten Eindringlinge holt und sie zu Zombies macht. Der Tanz kann beginnen…

Regisseur Jay Lee bemüht sich, das Beste aus dem zusammengeschusterten Drehbuch zu machen. Glücklicherweise kann er drei missglückten Gags meist einen guten bzw. amüsante Dialoge entgegensetzen. („Warte! Ist es ein Romero-Zombie oder ein Virus-Zombie!?“ — „Wo ist der Unterschied!?“ — „Die Neuen sind super fitte Sport-Zombies. Alte Zombies: ein Spaziergang.“) Auch werden ein paar Klischees schön umgekehrt: Gibt es hier natürlich auch die üblichen Teen-Slasher-Teilnehmer wie die sexgeile Schlampe, den Kiffer etc, wird der großmäulige Muskelprotz, wenn es ernst wird, als ängstliche Mimose geoutet. Und er steht sogar dazu! Sehr gut.

Leider ist die Synchronisation nicht wirklich gelungen und die Darsteller wurden wohl eher nach Aussehen und Typ gecastet, denn nach schauspielerischem Vermögen. Außerdem sind die 95 Minuten gut zehn Minuten zu lang.

Slasher-Fans werden mit einem halbwegs soliden Genrebeitrag beglückt, während der Normalseher allein vom (hübschen) Cover genug haben dürfte. Zum Schluss noch ein schöner Dialogauszug aus The Slaughter, kurz nach einem Gemetzel: „Jetzt trennen wir uns aber nicht mehr.“ – „Gut, dann hol ich meine Sachen. Ich treffe euch dann später.“

The Slaughter

Cover und Rückseite wollen den direkten Vergleich mit Sam Raimis Klassiker Tanz der Teufel. Nun, The Slaughter kann – trotz besserem Make up – dem Vergleich nicht stand halten.
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