Blood Waves

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Surf-Zombies

Die zahlreichen Auswüchse, die das Genre des Teenie-Slashers annimmt, sind manchmal bar jeder Logik. Auch Blood Waves wird nicht den Originalitätspreis fürs Drehbuch gewinnen, doch bietet die günstig runter gekurbelte Slasher-Variante manche gute Idee und nette Unterhaltung. Außerdem Bikini-Schönheiten und hippe Surferboys, die schon bald mit Blut besudelt sein werden.
Der Surfer Collin macht sich mit vier Freunden und Freundinnen auf den Weg zu einem sagenhaften Strand in Mexiko. Collins Bruder wartet dort schon auf ihn, denn hier gibt es besonders tolle Wellen (merke: Surfer machen alles für die perfekte Welle). Und kein Störenfried weit und breit. Doch als die Collin-Clique an besagtem Stand ankommt, findet sie nur des Bruders verwüstetes Auto bzw. die Motorräder von dessen Freunden. Was wie ein Teenie-Slasher mit Blair Witch Project-Touch begann, kippt ab der Hälfte zu einem Zombie-Splatter der Marke 28 Days Later um. Erst erfahren die jungen Leute von den Einheimischen etwas von einer Sekte, die hier einst Amok lief, dann begegnet man den aufgescheuchten Freaks leibhaftig. Der Kampf ums nackte Überleben kann beginnen…

Ohne das unnötige Sekten-Geschwätz und die dazugehörigen Rückblenden würde Blood Waves nicht nur kürzer sein; ihm würde auch gar nichts fehlen. Es interessiert nämlich nicht. Wer braucht in einem Horrorfilm schon Erklärungen, die eh schon Jahre zurück liegen? Sie wirken — speziell in Blood Waves - wie Fremdkörper. Neben dem rockigen Soundtrack, der rauen Digitaloptik und den gar nicht mal so schlechten Akteuren, ist es die stimmige Atmosphäre, die Blood Waves über das Genre-Einerlei hebt. Nicht sehr viel höher, aber über den Durchschnitt. Zwar verneigt man sich vor den Regeln, hat also Sex und kifft, doch machen besonders die Zombie-Elemente Spaß, die so ja auch nicht im Teenie-Slasher vorkommen.

Blood Waves

Die zahlreichen Auswüchse, die das Genre des Teenie-Slashers annimmt, sind manchmal bar jeder Logik.
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