Gottes Werk und Teufels Beitrag

Eine Filmkritik von Mike Swain

Pro und Contra

Wie eng das Gute mit dem Bösen verflochten ist und wie verschwommen die Grenzen zwischen Falschem und Richtigem sind, das sind Erfahrungen, die der junge Homer Wells (Tobey Maguire) auf seiner eigenen, nomen ist schließlich omen, Odyssee erst noch machen muss. Denn so richtig auf das „wahre“ Leben da draußen ist Homer, der in einem abgelegenen Waisenhaus in Neuengland aufgewachsen ist, nicht vorbereitet. Da nützt auch die medizinische Ausbildung, die ihm der väterliche Heimleiter Dr. Larch (Michael Caine) mitgegeben hat, zunächst wenig.
Nach zwei gescheiterten Adoptionsversuchen hat Dr. Larch den Waisen unter seine Fittiche genommen und behandelt ihn wie einen Sohn. Doch wie alle anderen Heimkinder, träumt auch Homer, wenn nun auch schon erwachsen, davon endlich das Waisenhaus zu verlassen, zumal er auch von Larchs illegal durchgeführten Abtreibungen nichts hält und sich weigert zu dessen Komplizen zu werden. Den endgültigen Anstoß zum Abschied aus der geborgenen Gemeinschaft gibt ihm ein glamouröses Paar, das eines Tages auftaucht, um bei Dr. Larch einen Schwangerschaftsabbruch durchführen lassen. Die attraktive Candy (Charlize Theron) und der Luftwaffenpilot Wally (Paul Rudd) nehmen den naiven Homer mit an die Küste Neuenglands, wo er als Pflücker auf der Apfelfarm von Wallys Mutter anheuert. Zunächst erscheint Homer sein neues Leben nahezu traumhaft. Zum ersten Mal sieht er den Ozean, kann ins Kino gehen und als Wallys Heimaturlaub endet, lernt er auch mit Candy die Liebe kennen. Allmählich jedoch offenbaren sich hinter all den scheinbar heilen Fassaden die ersten Risse. Bald schon muss Homer erkennen, wie kompliziert es sein kann im Leben die richtige Entscheidung zu treffen.

Autor John Irving adaptierte selbst seinen Roman The Cider House Rules für die Leinwand und wurde für seine Mühen mit einem Oscar belohnt. Inszeniert wurde das Melodram vom schwedischen Regisseur Lasse Hallström, der es geschickt verstand die Fallstricke des Kitsches zu vermeiden. Gottes Werk und Teufels Beitrag ist ein fast schon als altmodisch zu bezeichnender Film, der an vielen Stellen anrührend ist, ohne jemals pathetisch zu werden. Hallström und Irving verstehen es gekonnt das Thema Abtreibung und das damit verbundene moralische Pro und Contra in eine reich bebilderte und leicht melancholische Coming-of-age Story zu verpacken. Getragen wird der Film von den hervorragend agierenden Tobey Maguire und Michael Caine, die sich nahezu kongenial ergänzen.

Gottes Werk und Teufels Beitrag

Wie eng das Gute mit dem Bösen verflochten ist und wie verschwommen die Grenzen zwischen Falschem und Richtigem sind, das sind Erfahrungen, die der junge Homer Wells (Tobey Maguire) auf seiner eigenen, nomen ist schließlich omen, Odyssee erst noch machen
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