Illuminata

Eine Filmkritik von Joachim Kurz

Eine Ode an das Theater

New York zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Auf der Bühne des Astergourd-Theaters wird ein neues Stück geprobt — „Illuminata“, so der Name des Dramas, stammt aus der Feder Tuccios (John Turturro), der zusammen mit Rachel (Katherine Borowitz), dem weiblichen Star des Ensembles, einen Dialog über die Liebe und ihre Fallstricke einübt. Schnell merkt man, dass die Dialoge nicht allein der Phantasie Tuccios entspringen, und so verwundert es kaum, dass die beiden, die da auf der Bühen stehen, auch privat ein Paar sind. Beruflich hat Tuccio bislang aber weniger Glück, denn bislang kam Illuminata noch nicht zur Aufführung, weil die Theaterbesitzer Madame Asterground (Beverly D’Angelo) und Mr. Pallenchio (Donal McCann)der Meinung sind, dem Stück fehle das gewisse Etwas.
Als bei der Aufführung eines anderen Stückes der junge Schauspieler Piero (Matthew Sussman) zusammenbricht, nutzt Tuccio die Gunst der Stunde und präsentiert dem staunenden Publikum sein Drama, was nicht auf ungeteilten Beifall stößt. So stellt der einflussreiche und überaus exzentrische Theaterkritiker Umberto Bevalaqua (Christopher Walken) Illuminata ein vernichtendes Zeugnis aus, doch da der Mann eine Schwäche für den Schauspieler Marco (Bill Irwin) hat, hofft das Ensemble auf eine zweite Chance. Allerdings sind auch die Schauspieler des Theaters nicht gefeit gegen die Fallstricke der Liebe. Vor allem die Beziehung zwischen Tuccio und Rachel sieht sich einigen ernsten Prüfungen ausgesetzt, zumal die alternde Diva Clementine (Susan Sarandon) ein Auge auf den smarten Autoren geworfen hat…

Man sieht diesem Film, John Turturros zweitem als Regisseur, in jeder Einstellung, in allen Ausstattungsdetails und jeder Dialogszene an, wie sehr sich der Mime dem Theater verbunden fühlt. Auch wenn das Skript nach einem Drama von Brandon Cole und Turturros Regie bisweilen ein wenig zu ausufernd gerät, ist dieser Film doch eine sympathisch nostalgische und intelligente Liebeserklärung an die Welt der Bühne und zugleich eine wunderschöne Parabel über Kunst und Realität. Ein Film, der förmlich darauf wartet, wiederentdeckt zu werden.

Illuminata

New York zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Auf der Bühne des Astergourd-Theaters wird ein neues Stück geprobt
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