John Wayne - Western Edition 2

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Der frühe Duke

John Wayne ist nicht unbedingt der King of Cool. Diese Auszeichnung darf sich nur Steve McQueen ans Revers heften. Trotzdem ist er der Mann schlechthin, wenn es um Macho-Auftreten im wilden Westen und kurzen Prozess geht. In den hier zusammengefassten schwarzweiß Western aus Waynes Frühphase, geht es wie so oft um Männlichkeitsrituale und den Kampf gegen das Böse. Doch auch die Liebe kommt nicht zu kurz. Und in Der schwarze Reiter darf sogar Romantik durchblitzen.
Schwarzes Kommando
Zur Zeit des Bürgerkriegs um 1860 in Kansas, John Wayne gibt den aufrechten Marshall Bob Setton, der in Marie (Claire Trevor), die Tochter eines Südstaaten-Aristokraten, verliebt ist. Als der tadellose Lehrer Quantrill beginnt um Marie zu buhlen, lässt diese den Marshall prompt sitzen. Doch es ist nicht alles Gold was glänzt. Quantrill befehligt eine Gangsterbande, die raubend und mordend durch Kansas zieht. Als die Bürger Marie lynchen wollen, weil sie diese mitverantwortlich für die Tyrannei machen, in der sie leben, taucht der Held Setton auf. Es kommt zu einem Bürgerkrieg im Bürgerkrieg.

Blut am Fargo River
John Devlin (John Wayne) ist ein Profizocker, der endlich den Absprung schaffen will. Er und seine hübsche Frau Sandy (Vera Ralston) wollen sich mit einem Stück Land zur Ruhe setzen. Denn die Eisenbahn ist auf dem Vormarsch und die beiden planen, das erworbene Land mit viel Gewinn an die Eisenbahngesellschaft zu verkaufen. Als sie auf ihrer Reise zum gelobten Land die Bekanntschaft mit den beiden Mistkerlen Jim Bender und Bigtree Collins machen, ahnen sie noch nicht, dass diese zwei schon bald zu ihren Erzfeinden werden. Denn ihnen gehört halb Fargo und um ihr kleines Imperium vor Außenstehenden zu schützen, ist ihnen jedes Mittel recht: Man brennt umliegende Ranches nieder und tötet die Farmer. Als sie auch noch John und Sandy um ihre Ersparnisse bringen, haben sie einen neuen Feind. John organisiert den Widerstand, um endlich den Schurken das Handwerk zu legen und die Farmer und Städter von ihrer Plage in Menschengestalt zu befreien.

Der schwarze Reiter
Der Duke gibt in diesem Film den besagten Schwarzen Reiter, der verwundet bei einer religiösen Bauernfamilie unterkommt und dort gesund gepflegt wird. Die friedfertigen Menschen überrumpeln ihn mit ihrer Einstellung und ihrem Glauben an Gott und lassen ihn über sein Leben nachdenken. Und auch die Tochter des Hauses hat es dem Fremden angetan. Doch dann kommt es knüppeldick. Als unser Held in Verdacht gerät, einen Zug ausgeraubt zu haben, stehen ihm seine Retter bei und bürgen für ihn. Doch damit ist es nicht genug. Großgrundbesitzer Stevens, der schon den Stiefvater des Lonely Gunman tötete, hat dies auch mit dessen Rettern vor.

Sind die ersten beiden Filme der zweiten John Wayne Western Edition noch „richtige“ Western mit viel Schießerei und Kawumm, lässt es Der schwarze Reiter ruhiger angehen. Hier wird mehr geredet, alles geht eher gemächlich von Statten und die Gefühle der Protagonisten stehen im Vordergrund. Das macht den Film jedoch nicht weniger sehenswert. Hier könnten sich sogar Frauen gut unterhalten wissen. Alle drei Filme stammen aus der frühen Phase des Duke, der erstaunlich jung aussieht und noch einen weiten Weg zum bärbeißigen Kauz in späteren Filmen vor sich hat. Es gibt sogar das eine oder andere Extra in dieser hübsch aufgemachten Box, die in keiner Western-Sammlung fehlen sollte. Howdy.

John Wayne - Western Edition 2

John Wayne ist nicht unbedingt der King of Cool. Diese Auszeichnung darf sich nur Steve McQueen ans Revers heften.
  • Trailer
  • Bilder

Meinungen